Netzausfall in Georgien und Armenien Rentnerin bestreitet Kabelklau

Die georgische Rentnerin, die Teile Armeniens und Georgiens aus dem Netz geknipst haben soll, bestreitet inzwischen die gegen sie erhobenen Vorwürfe. Keineswegs habe sie ein Internetkabel durchtrennt, um es als Altmetall zu verkaufen. Sie sei dazu viel zu schwach.
Hajastan Schakarjan mit Fuchsschwanz: Nur Holz gesammelt?

Hajastan Schakarjan mit Fuchsschwanz: Nur Holz gesammelt?

Foto: VANO SHLAMOV/ AFP

Armasi - Die 75-jährige Rentnerin Hajastan Schakarjan sorgte Mitte der Woche für Schlagzeilen rund um den Globus. Zehntausende Menschen in Georgien und Armenien waren plötzlich ohne Internetverbindung gewesen - georgischen Behörden zufolge, weil Schakarjan ein Glasfaserkabel ausgegraben und durchgeschnitten hatte. Georgiens Innenministerium hatte mitgeteilt, die alte Dame haben den Kabelklau bereits gestanden. Es sei ihr um Altmetall gegangen, das sie habe zu Geld machen wollen.

Inzwischen aber bestreitet Schakarjan die Vorwürfe. Sie sei nur eine "arme, alte Frau", die rein körperlich gar nicht in der Lage wäre, ein solches Kabel zu zerschneiden, sagte Schakarjan der Nachrichtenagentur AFP, deren Reporter zufolge "unter Tränen". Sie sei nur im Wald gewesen, um Holz zu sammeln: "Ich weiß überhaupt nicht, was Internet ist." Ihr Sohn Sergo Schakarjan fügte hinzu, seine Mutter sei unschuldig. "Sie weint den ganzen Tag. Sie hat solche Angst." Für einen Fotografen posierte die alte Dame mit einer Säge - mit diesem Werkzeug ließ sich zweifellos tatsächlich leichter Holz als ein mehrfach ummanteltes Glasfaserkabel durchtrennen.

Der Frau drohen nun bis zu drei Jahre Haft. Angesichts ihres fortgeschrittenen Alters wurde die Frau jedoch vorerst wieder freigelassen. In Georgien waren bereits 2009 die Internetverbindungen unterbrochen worden, als ein Altmetallsammler ein Kabel beschädigte.

cis/AFP

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