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Britisches TV auf dem iPad: BBC veröffentlicht iPlayer-App

Netzwelt-Ticker BBC lässt Europäer britisches Fernsehen auf dem iPad schauen

Serien wie "Doctor Who" oder "Misfits" legal und zeitnah auf dem iPad abrufen: Der iPlayer der britischen BBC ist jetzt auch in Deutschland verfügbar. Außerdem im Nachrichtenüberblick: Hacker spielen mit Nicolas Sarkozy, Anonymous ruft zu PayPal-Boykott auf und Neues vom Holzhändler.
Von Carolin Neumann

Die BBC öffnet sich der Welt: Zunächst elf westeuropäische Länder haben ab sofort Zugang zur Online-Videothek von BBC Worldwide, der kommerziellen Tochter der britischen öffentlich-rechtlichen Senders. Über ein Bezahlangebot im BBC- iPlayer fürs iPad  können so auch deutsche Nutzer etwa den Klassiker "Doctor Who" schauen oder einige Sendungen anderer Sender wie "Primeval" (ITV) oder "Misfits" (Channel 4). Der iPlayer funktioniert nach dem Freemium-Modell, das heißt die On-Demand-Videos sind bis zu einem gewissen Punkt werbefinanziert und kostenlos erhältlich, dann im Abo ab 6,99 Euro pro Monat.

Im ersten Schritt werden außer Deutschland Österreich, Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, Irland, den Niederlanden, Portugal, Spanien und die Schweiz bedient. Kanada, Australien und die USA sollen folgen. Bis zu 60 Jahre in die Vergangenheit sollen die Archive der BBC durchsuchbar sein, Inhalte werden von einem speziellen Team zum Beispiel zu Themenpaketen zusammengeführt. Diese Kuratoren und ihre Arbeit machen laut BBC.com-Geschäftsführer Luke Bradley-Jones den Unterschied zu Streaming-Angeboten wie Hulu oder Netflix aus. Man sehe sich nicht als Konkurrenz zu diesen.

Zunächst konzentriert sich BBC Worldwide beim iPlayer nur auf Apples Tablet, die App ist kostenlos. In kleinen Schritten soll das Angebot nach einer etwa einjährigen Ausprobierphase auch andere Geräte und Plattformen erschließen.

Web-Sperren-Aufhebungsgesetz vorgelegt

Die Bundesregierung hat einen Entwurf für ein Gesetz zur Aufhebung des sogenannten Zugangserschwerungsgesetzes vorgelegt, meldet heise.de . Hinter dem Wortungetüm verbirgt sich ein 2009 von Bundestag und Bundesrat verabschiedetes Gesetz, das den Zugang zu Kinderpornografie erschweren sollte. Unter anderem sah das Gesetz vor, das ausschließlich große Internetprovider mit mehr als 10.000 Kunden entsprechende Sperrlisten erhalten und einsetzen sollten. Auf diese Weise wollte man verhindern, dass die brisanten Linklisten an die Öffentlichkeit gelangen.

Noch vor Verabschiedung des Gesetzes wurde heftige Kritik an den Sperr-Plänen laut. Unter anderem unterzeichneten rund 134.000 Menschen eine Online-Petition gegen das Gesetz. Kern der Kritik war, dass die geplanten Sperren leicht zu umgehen und daher unwirksam seien. Als Reaktion auf die heftige Kritik wurde das Gesetz Anfang 2010 ausgesetzt. Die Regierung setzt jetzt auf das Prinzip: Löschen statt sperren, das einer Mitteilung des Bundestages  zufolge bessere Ergebnisse erzielt und "Sperrmaßnahmen somit verzichtbar" macht.

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"Raus mit dem kleinen Nicolas!"

Nicolas Sarkozy hat genug vom Präsidentenamt und düst auf dem Gokart raus aus dem Elysée-Palast. So sieht offenbar die Vision von Hackern aus, die jetzt die Website der französischen Präsidalresidenz durch einen interaktiven Comic ersetzten. Je mehr Menschen beim Besuch auf der nur Dienstagnacht zu sehenden Seite  auf "Like" klickten, desto weiter bewegte sich Sarkozys Gokart Richtung Ausgang. Der Präsident bedankte sich im Anschluss, dass man gezeigt habe, dass kein System unfehlbar ist - die Software war offiziellen Angaben zufolge veraltet.

Facebook gegen die dunkle Seite des Webs

Nicht nur Google beharrt in seinem sozialen Netzwerk auf Klarnamen - Facebook verfolgt diesen Ansatz schon seit langem. "Anonymität im Internet muss verschwinden", kommentierte jetzt Marketingchefin Randi Zuckerberg  bei einer Veranstaltung in New York City. Nur so könne man der dunklen Seite des Internets beikommen. Sie positioniert sich damit stellvertretend für ihren Arbeitgeber - wenig überraschend - auf Seiten derer, die Pseudonyme im Netz unterbinden wollen. In diese Richtung geht der Trend von Unternehmern wie Politikern, nicht erst seit der Debatte um gelöschte Profile bei Google+.

Nintendo senkt 3DS-Preis um ein Drittel

Nintendos neue mobile Spielkonsole 3DS verkauft sich wohl nicht mehr so gut: Vom 12. August an soll der Verkaufspreis der Konsole in Europa um etwa ein Drittel gesenkt werden, bestätigte ein Nintendo-Sprecher dem Fachportal Eurogamer . Als die Konsole im Frühjahr in Deutschland in den Verkauf ging, lag der Ladenpreis bei ungefähr 250 Euro, derzeit ist eine 3DS-Konsole bei den günstigsten deutschen Online-Händlern um die 200 Euro teuer.

Wie hoch der neue von Nintendo empfohlenen Verkaufspreis sein wird, hat das Unternehmen nicht mitgeteilt - er dürfte rein rechnerisch höchsten 170 Euro betragen. Auch dann würde Hersteller Nintendo noch gute Gewinne machen: Wie die Marktforscher von iSuppli im März berechnet haben, kosten die Bauteile der 3DS nur 71,59 Euro.

Wer vor dem 12. August eine 3DS-Konsole zum alten Preis gekauft hat, soll bei Nintendo zehn ursprünglich für die NES-Konsole und zehn ursprünglich für den Game Boy und Game Boy Advance entwickelte Spiele für die 3DS herunterladen können.

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Zuckerberg-Ceglia-Prozess rückt in weite Ferne

Wie lange es wohl noch dauert, bis der Holzhändler das Handtuch wirft? Paul Ceglia, der die Hälfte des Giganten-Netzwerks Facebook verlangt, sollte es zu denken geben, dass ihn innerhalb weniger Monate offenbar bereits die vierte Anwaltsfirma fallenließ. Das lässt vor allem einen Schluss zu, schreibt paidContent : Was immer die Anwälte finden, nachdem sie mit teils großem Tamtam den Fall übernommen haben - es gibt ihnen keinen Grund zur Hoffnung, diesen Feldzug gewinnen zu können.

Mac-Speicherei bei Google ruft Hacker auf den Plan

Google hat zwar Konsequenzen gezogen aus der jüngsten Kritik über gespeicherte Ortsdaten, doch welcher Art, darüber ist nach wie vor wenig bekannt. Das Unternehmen habe die in einer öffentlichen Datenbank angezeigten sensiblen Informationen limitiert , hieß es. Bis Google einschritt, konnte man mit Hilfe der eindeutigen Mac-Adresse einen Computer auf einer Karte orten. Über die genauen Gegenmaßnahmen jedoch schweigt sich das Unternehmen weiter aus, was das Misstrauen unter IT-Forschern schürt.

Cnet  berichtet unter anderem von dem Hacker Samy Kamkar , der auf einer Website Nutzern die Möglichkeit gab, zu prüfen, ob ihre Mac-Adresse in der Datenbank zu finden ist. Google soll daraufhin seine IP-Adresse blockiert haben.

Hacker rufen zu PayPal-Boykott auf

Die Hacker von Anonymous haben PayPal bekanntlich seit der WikiLeaks-Misere auf dem Kieker. Im vergangenen Jahr überforderten sie mehrfach die Server des Bezahldienstes, um gegen die Sperre des Whistleblower-Portals zu demonstrieren. Jetzt hat das FBI im Zusammenhang mit diesen Attacken mehrere mutmaßliche Anonymous-Hacker festgenommen - und das Netzwerk sucht einen neuen Weg des Protests. Anonymous und die Hacker-Gruppe LulzSec haben Tausende Anhänger dazu aufgerufen, Paypal zu boykottieren . Beim Unternehmen merkt man von den angekündigten massenhaften Schließungen von Benutzerkonten angeblich noch nichts.

Auch das noch:

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