Netzwelt-Ticker Die Erfinder der Mentosfontäne sind zurück
Kaubonbons in Diät-Cola werfen und damit gewaltige Springbrunnen-Landschaften zu konstruieren, ist ein Ding. Über 200.000 Klebezettel sich in Kaskaden durch ein Büro schlängeln zu lassen ein anderes. Jedenfalls: Die Mentos/Diet-Coke-Leute , Stephen Voltz und Fritz Grobe alias Eepy Bird, sind mit einem aufwändigen Video und vielen bunten Zettelchen zurück.
Breitband-Charts: Deutschland auf Platz 9, Japan auf Platz 1
Schweden und die Niederlande haben die schnellsten Breitband-Internetanschlüsse in Europa; Deutschland liegt im Mittelfeld. Japan hängt im globalen Vergleich alle Konkurrenten in Sachen Geschwindigkeit ab. Das ergab eine Studie der University of Oxford, der University of Oviedo und des Netzgeräte-Herstellers Cisco Systems. Grund für die hohen Geschwindigkeiten der Top-Platzierten seien Investitionen in schnelle Glasfaserkabel und die Aufrüstung der Kabel-Netzwerke.
Überraschend: Viele Industriestaaten wie Großbritannien, Spanien, Australien und Italien bieten durchschnittlich so schlechte Breitband-Leistungen, dass damit Onlinedienste wie YouTube, Videochat oder Filesharing gerade eben noch genutzt werden können. Für die britische Zeitung "The Telegraph" ist das ein Warnsignal: Das Vereinigte Königreich könnte unter schlechten Breitbandanschlüssen sozial und wirtschaftlich leiden. Zukünftig wichtige Netz-Anwendungen wie Web-TV oder HD-Streaming seien mit dem Status Quo der Breitband-Infrastruktur schlicht unmöglich.
Auch die Vereinigten Staaten und Russland schneiden im globalen Ranking schlecht ab. Mit Platz 16 und 17 stehen sie weit hinter erfolgreichen Kleinstaaten wie Lettland (Platz 4) oder Litauen (Platz 7).
Was in der Studie allerdings keine Beachtung fand: Wie weit verbreitet und günstig Breitbandanschlüsse im jeweiligen Land sind.
Die Top 10 der Breitband-Qualität:
1. Japan
2. Schweden
3. Niederlande
4. Lettland
5. Korea
6. Schweiz
7. Litauen
8. Dänemark
9. Deutschland
10. Slowenien
Studie: Rassismus funktioniert auch in virtuellen Welten
Sind virtuelle Welten wie "Second Life", "World of Warcraft" oder "There.com" eine Utopie der Herrschaftslosigkeit, eine Hoffnung für all die, die von den realweltlichen Verhältnissen unterdrückt und ausgenutzt werden? Natürlich nicht: Virtuelle Welten sind ein Spiegel der ganz profanen hiesigen Welt. Ein Puzzlestück zum Beweis fiel jetzt Forschern der Northwestern University im US-Staat Illinois in die Hände. Eigentlich wollten die Forscher nur untersuchen, inwieweit sich Avatare in der Onlinewelt There.com mit in der Realwelt erfolgreichen Methoden zur Kooperation manipulieren lassen. Dazu gingen sie laut Ars Technica zwei Wege: Mit der Fuß-in-der-Tür-Technik erbittet man erst einen kleinen Gefallen vom Opfer (und hat damit den Fuß in der Tür). Wenn man dann um einen größeren Gefallen bittet, wird der mit höherer Wahrscheinlichkeit auch erbracht. Die Tür-ins-Gesicht-Technik geht den umgekehrten Weg: Man erbittet erst einen sehr großen Gefallen, der abgelehnt wird und schiebt dann einen kleineren Gefallen hinterher der wieder wahrscheinlicher angenommen wird.
Das Ergebnis: Soziale Manipulation funktioniert in der virtuellen Welt genau so gut wie in der sogenannten echten. Die unfreiwilligen Versuchsteilnehmer zeigten sich sehr kooperationswillig solange der Forscher-Avatar weiße Pixelhaut hatte. Beim Tür-ins-Gesicht-Ansatz fiel die Erfolgsquote von 80 Prozent auf 60, wenn der Avatar schwarz war. Weil es bei der Tür-ins-Gesicht-Methode stark darauf ankommt, wie der Gefragte den Fragenden einschätzt, gehen die Forscher davon aus, dass die schwarzen Avatare als weniger ansprechend als die weißen angesehen werden. Eine andere, nicht weniger schlimme Interpretationsmöglichkeit ist, dass die Gefragten den Fragenden heimlich vorwerfen, sich online unabhängig von ihrer echten Hautfarbe für eine schwarz Hautfarbe entschieden zu haben.
Nachtrag: Wischen statt Tippen
Gestern durfte T9-Erfinder Cliff Cushler noch schwärmen, dass sein neues Produkt Swype die Texteingabe per Touchscreen revolutionieren soll. SPIEGEL-ONLINE-Leser Stephan Berendsen aus München stieß das sauer auf. "Die Swype Texteingabemethode ist eigentlich nur ein Klon der schon 2004 von IBM vorgestellten Eingabetechnik Shark ." Berendsen Selbst benutzt die kommerzielle Speedscript-Software , mit der 200 bis 300 Buchstaben pro Minute möglich seien.
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