
Virtuelle Währung: Für eine Handvoll Bitcoins
Netzwelt-Ticker Hacker stehlen Bitcoins im Wert von 170.000 Euro
Unbekannte haben Bitcoins im Wert von zumindest über 170.000 Euro entwendet (das ist der Betrag, den das "Ars Technica"-Blog verifizieren konnte ). Die virtuelle Währung gehörte acht Individuen, die ihre "digitalen Geldbeutel" (den Bitcoin-Speicher) auf einem schlecht abgesicherten Webserver eines kommerziellen Hosters lagerten. Insgesamt stahlen der oder die Hacker mindestens 46,703 Bitcoins. 43.000 davon gehörten der Bitcoin-Börse Bitcoinia, 3,094 einem Programmierer aus Tschechien - zwei der Betroffenen machten den Bitcoin-Diebstahl in ihren Blogs öffentlich . Der bestohlene Webhoster Linode erklärte, was passierte . Bitcoinia beschreibt, wie Bitcoin-Händler nun vorgehen sollen .
Bitcoins sind Hackergeld, geboren aus den Idealen der Open-Source-Bewegung, gezeugt mit Hilfe der uralten Kunst der Kryptografie. Sie sollen beliebig teilbar sein, absolut fälschungssicher, anonym und nicht rückverfolgbar aber eben in bestimmten Fällen auch anfällig für Hackerangriffe. Bitcoins verhalten sich wie Bargeld, wer die sie repräsentierenden Zahlenkolonnen klaut, kann anonym mit ihnen auf Einkaufstour gehen oder die Kurswerte an den ohnehin fragilen Bitcoin-Börsen zusammenstürzen lassen.
Unbekannte locken Anonymous-Aktivisten in Trojaner-Falle
Online-Aktivisten, die sich seit dem 20. Januar 2012 an den Web-Blockaden von Anonymousbeteiligen wollten, könnten Opfer einer Trojaner-Falle geworden sein. Ein Angreifer hat eine Protestanleitung so verändert, dass Download-Links, die eigentlich zur Protest-Software "Slowloris" führen sollten, auf einen Zeus-Trojaner verwiesen. Der baut ein Botnet auf und raubt Zugangs-, Banking- und Cookie-Daten .
Quadrocopter spielen das Bond-Thema
Noch lachen wir über die niedlichen Quadrocopter, die sich ganz dronisch mit lustiger Freizeitunterhaltung beschäftigen . Synchrontanz, Robo-Pingpong und jetzt auch noch Musik. Die Armee der blechernen Blechbläser wächst an um eine sagenhafte, ihre potentielle Gefährlichkeit wirkungsvoll verbergende Klimperband der traurigen Töne.
Was am Freitag sonst noch in der Netzwelt wichtig war
- Ein Gericht wollte sie zwingen, das Passwort ihres verschlüsselten Computers wenn schon nicht frei zu geben, dann doch immerhin eigenständig in den beschlagnahmten Computer einzugeben. Jetzt hat sich der Prozess gegen eine des Betrugs beschuldigte Frau überraschend gewendet: Die Behörden konnten die Verschlüsselung knacken - oder wurde die Belastete doch einfach nur von ihrem Partner verpfiffen ?
- Apple gewinnt den zweiten Prozess gegen Motorola, berichtet Heise.de . Das Landgericht München I hat gestern entschieden, dass Apple die Konkurrentin Motorola Mobility nun theoretisch dazu zwingen könnte, Xoom-Tablets und Android-Smartphones aus dem Handel zurückzurufen oder zu zerstören, so Patent-Blogger Florian Müller .
- Finnland probiert aus, in wie weit Bürger sich direkt am Gesetzgebungsprozess beteiligen könnten : nämlich über eine Petitionswebsite, ähnlich des deutschen Systems für E-Petitionen .
- Das amerikanische "Wired"-Magazin gibt Anleitungen , die wirklich helfen. Heute: Wie man die Neugier der Katze gegenüber der Technik (= warme Laptops, interessante Tastaturen, bösartig fauchende Lüfter) dämpft.
- Der US-Nachrichtendienst NSA hat die Anforderungen an ein "sicheres Smartphone" veröffentlicht. Sehr interessant, sehr technisch.