Netzwelt-Ticker Manipuliert Apple die Gerüchteküche?

Apple-Chef Steve Jobs: Nur Messias der Apple-Massen oder auch Marketing-Manipulator?
Foto: JUSTIN SULLIVAN/ AFPDie Vorabinformationen zu Apples Tablet-Computer, die das "Wall Street Journal" ("WSJ") am Montag veröffentlichte, sind möglicherweise auf Geheiß von Apples Konzernspitze lanciert worden. Das zumindest behauptet "Macobserver"-Blogger John Martellaro , der einst selbst im Marketing von Apple gearbeitet haben soll. Zu seiner Zeit habe er öfter den Auftrag erhalten, Informationen über inoffizielle Wege zu streuen. Das sei ein günstiges Mittel, um Publikums- und Konkurrentenreaktionen zu erzwingen, "widerspenstigen Geschäftspartnern Feuer unterm Hintern zu machen" oder schlicht für volle Sitzbelegungen bei baldigen Pressekonferenzen zu sorgen.
Die Geschichte der absichtlichen Info-Lecks scheint die Blogosphäre aufzuwühlen - spielt die doch "Hol's Stöckchen", wann immer auch eine ungenannte Quelle neue Informationen aus Apples Chefetage und Entwicklungsabteilung ausgeplappert haben soll. Und so macht sich etwa das "9to5mac"-Blog darüber Gedanken, warum gerade eine bestimmte Journalistin so oft Leak-Geschichten für das "WSJ" schreibt . Das "AppleInsider"-Blog nimmt den Bericht zum Anlass, über die Geheimhaltungsvorkehrungen bei Apple zu schreiben . Es zeichnet ein Bild des großen, bösen Apple-Konzerns, der alle reinlegen kann - oder des großen, paranoiden Apple-Konzerns, der niemals Blogger mit solchen Leaks reinlegen würde.
Nicht nur unsere Banken sind ihrer Zeit voraus
Die Bankkartenpanne hat zum Jahreswechsel auch Australien erwischt. Wie der "Sydney Morning Herald" berichtet , konnten mehrere australische Geldinstitute bestimmte Transaktionen nicht mehr bearbeiten. Schuld sei ein Programmierfehler in der Bank-Software, der dazu führt, dass das Datum 2010 als 2016 interpretiert wird.
Das betrifft freilich nicht nur Banken. Manche Versionen des Windows-Mobile-Betriebssystems datieren SMS, die seit Neujahr versendet wurden, sechs Jahre in die Zukunft ins Jahr 2016 . Das Problem bei der Software-internen Datumsberechnung ist eigentlich seit Jahren bekannt. Neue Computerprogramme umgehen die Falschberechnung, für ältere Software wurden Aktualisierungen herausgegeben oder von Retro-Fans selbst programmiert .
Ursache ist eine schlampige Programmierung, die Jahresdaten mit nur zwei Ziffern abkürzt, etwa 09 für 2009, dabei aber das Hexadezimal- und das Dezimalsystem verwechselt. Beide Zahlensysteme zählen gemeinsam bis 09 - im Hexadezimalsystem geht es dann aber mit "A"(10) bis "F"(15) weiter. Eine "10" im Hexadezimalsystem bedeutet eine 16 im Dezimalsystem, im Falle der falsch interpretierenden Datumsberechnung also ein 2016 statt 2010.
Italien: Sammelklage gegen Microsoft
Eine italienische Verbraucherschutzgruppe will erreichen, dass Microsoft Computerkäufer für die Mehrkosten, die ihnen durch vorinstallierte Microsoft-Software entstanden sind, entschädigt. Nach dem Sieg in einem Pilotprozess vor einem Gericht in Florenz plant die italienische Verbraucherschutzorganisation ADUC nun eine Sammelklage - auch ermöglicht durch ein zu Neujahr in Kraft getretenes Gesetz, das Verbraucherorganisationen dies im Namen der Verbraucher erlaubt. Ein Erfolg vor Gericht bedeutet jedoch nur Entschädigungs-, aber keine Strafzahlungen.
Bislang haben sich rund 2000 Computerkäufer der Klage angeschlossen, laut ADUC-Chef Vincenzo Donvito vor allem Linux-User .
Keine Überraschungen: Wireds Top 10 Geeks of 2009
Das amerikanische Tech-Magazin "Wired" rief sein Online-Publikum zur Abstimmung auf : Wer sind die zehn sexy Geeks des Jahres 2009?
Und wie immer, wenn ein bekanntes Magazin einen solchen Aufruf startet, war die 4chan-Meute nicht weit und stimmte Forengründer moot auf Platz 1 . Moot, der wenig spektakuläre Geek-Junge mit dem Charme eines verkaterten Bill Gates. Auf den weiteren Plätzen: Bis auf die Blogger-Ausnahme Philip DeFranco kurvenreiche Träume spätpubertierender Jungs.
Microsoft verpatcht Word
Um den gerichtlich verhängten Verkaufsstopp abzuwenden, schreibt die ORF Futurezone , hat Microsoft nun ein Softwareupdate veröffentlicht, mit dem Computerhersteller Word - und Office-2007-Versionen zwangsweise aktualisieren müssen. Das Update deaktiviert jene patentgeschützten Funktionen von Word 2007 und Office 2007, die zum drohenden Verkaufsstopp geführt hatten. Ob Privatanwender das Zwangsupdate verpasst bekommen, ist bislang nicht bekannt.
iPhone-Drohne verzückt Geeks
Vier Rotoren und eine Kamera machen diesen Geek-Traum aus : Eine Hubschrauberdrohne, die mittels iPhone ferngesteuert wird, durch deren Kameraauge man mittels Videoübertragung schaut. Dazu ein paar Augmented-Reality-Spiele und die Tech-Blogs brodeln vor gieriger Hablust. Kein Wunder, bei so einem Video:
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