Netzwelt-Ticker Microsoft verspricht Schnellstart für Windows 8

Fast doppelt so schnell wie der Vorgänger: Das neue Windows 8 soll weniger Zeit für den Systemstart brauchen, verspricht Microsoft. Außerdem im Nachrichten-Überblick: Mutmaßliche Betreiber von Raubkopie-Portal vor US-Gericht, Ausfall bei Microsofts Cloud-Angebot.
Windows 8 (Symbolbild): Das Aus für die Zwangs-Kaffeepause?

Windows 8 (Symbolbild): Das Aus für die Zwangs-Kaffeepause?

Foto: Simon Chavez/ dpa

Den Einschaltknopf drücken und erstmal Kaffee trinken gehen. Seit Jahren sieht so das morgendliche Ritual vieler Computernutzer aus. Die wünschen sich ein Betriebssystem, das schneller startet. Nun verspricht Microsoft, dass dieser Tag nicht mehr fern sei.

Das kommende Windows 8 soll mit verbesserten Startabläufen arbeiten und um bis zu 70 Prozent schneller betriebsbereit sein als Windows 7. Im hauseigenen Blog wird erklärt, wie das funktionieren soll. Um beim Start des Betriebsprogramms nicht sämtliche benötigten Informationen erst zusammensuchen zu müssen, legt das System schon bei vorherigen Herunterfahren, ähnlich wie im Ruhezustand, ein Abbild des aktuellen Arbeitsspeichers auf der Festplatte ab. Beim nächsten Start greift Windows auf die hier abgelegten Informationen zurück, was den erhofften Geschwindigkeitssprung bringen  soll.

In einer Infografik veranschaulicht Microsoft, wie schnell Testrechner mit dem neuen System starten - die Werte reichen von gut 15 bis zu mehr als 30 Sekunden.

Einen ersten Blick auf das neue PC-Betriebssystem wird Microsoft nach monatelanger Geheimhaltung vermutlich am Dienstag gewähren. Zur Eröffnung der Entwicklerkonferenz Build  im kalifornischen Anaheim soll die Software erstmals öffentlich gezeigt werden. Der Konzern wirbt dafür ganz unbescheiden: "1995 hat Windows den PC verändert. Die Build wird zeigen, dass Windows 8 alles ändert".

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Windows 8: Die ersten Bilder

Foto: All Things Digital/ dpa

Gerüchte um Fusionspläne von AOL und Yahoo

Gerade erst hat der Yahoo-Aufsichtsrat die Firmenchefin Carol Bartz gefeuert, da machen Gerüchte um eine mögliche Kooperation mit dem Online-Unternehmen AOL die Runde. Die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg will aus gut informierten Kreisen erfahren haben, dass AOL-Chef Tim Armstrong derzeit entsprechende Pläne  prüft. Die seien schon früher erwogen worden, jedoch habe Bartz Armstrong abblitzen lassen.

Weder AOL noch Yahoo hätten sich auf Anfrage zu den Berichten äußern wollen. Was nicht sehr verwunderlich ist, denn, so "All Things Digital", AOL stehe nicht viel gesünder da als Yahoo.

Die Fusion zweier lahmender Unternehmen erscheine nicht besonders sinnvoll, heißt es deshalb in dem Bericht von "All Things Digital". Seit Tim Armstrong vor zwei Jahren den AOL-Chefposten übernommen hat, sei es nicht gelungen das Unternehmen zurück in die Gewinnzone zu führen. Daran habe auch der Zukauf prominenter Online-Unternehmen wie der Huffington Post oder von TechCrunch nichts geändert.

Erneuter Ausfall in Microsofts Datenwolke

Microsofts Cloud-Dienste laufen noch nicht völlig rund. Sowohl der E-Mail-Service Windows Live Hotmail als auch der Web-Verwaltungsdienst Azure und Office 365 litten am Wochenende unter einem mehrstündigen Ausfall . Vor allem Nutzer aus dem europäischen und ostasiatischen Bereich sollen von der Störung betroffen gewesen sein, meldet die australische Web-Seite "IT News" . Während die Techniker im Windows-Live-Blog schnelle Abhilfe versprachen , verriet ein Tweet des Office-365-Teams Näheres über die Gründe: Offensichtlich hatten Arbeiten am Domain Name System den Systemausfall verursacht .

Mutmaßliche NinjaVideo-Macher vor Gericht

Auf der Hatz nach Anbietern von illegalem Filmmaterial stehen längst auch Streaming-Portale im Visier von Behörden und Rechteinhabern. Dazu gehörte auch NinjaVideo. Fünf Verantwortliche der Website wurden nun vor einem Gericht im US-Bundesstaat Virginia angeklagt. Ihnen wird vorgeworfen, ihre illegalen Aktivitäten zu kommerziellen Zwecken betrieben zu haben. Durch den Vertrieb raubkopierter Filme sollen sie laut Anklage in den vergangenen drei Jahren mehr als 500.000 Dollar eingestrichen  haben.

Buchungsportale dürfen sich Rankings nicht bezahlen lassen

Der Hotelreservierungsdienst booking.com bietet seinen Nutzern bei der Suche nach einem geeigneten Hotel Bewertungen, die Nutzer über die jeweilige Herberge abgegeben haben, als Entscheidungshilfe an. Offensichtlich fielen diese Bewertungen bei manchen Angeboten nach Zahlung eines Salärs deutlich positiver aus. Die Hotels wurden durch die positiven Besprechungen im Ranking des Online-Angebots deutlich besser platziert.

In diesem Gebaren sah die Wettbewerbszentrale eine grobe Täuschung der Verbraucher und beantragte beim Landgericht Berlin, dem ein Ende zu setzen. Ein Ansinnen, dem die Richter folgten . Per einstweiliger Verfügung vom 25.08.2011 untersagten die Richter den booking.com-Betreibern, ihr Hotel-Ranking nach geflossenen Provisonsgeldern von Hoteliers auszurichten. Andere Hotelbetriebe hätten durch solche Umtriebe das Nachsehen (Az. 16 O 418/11).

Auch das noch:

  • Fünf Jahre Gefängnis für den Verkauf gefälschter Cisco--Netzwerkomponenten .
  • Chatbot besteht den Turing Test. Das Sprachprogramm Cleverbot  wurde in einem Test von 1334 Abstimmenden im Rahmen eines Turing Tests zu 59,3 Prozent für menschlich gehalten. Ein Wert, der mit 63,3 Prozent von wirklichen Menschen nur unwesentlich übertroffen wurde.
  • Wie viele Surfer die "do not track"-Funktion von Firefox (PDF)   nutzen: Nur fünf Prozent der Nutzer des Mozilla-Browsers aktivieren die Funktion, die Webseiten mitteilt, der Surfer wolle nicht durch Tracking-Cookies verfolgt werden.
  • Verbannung per Gesichtserkennung : Die Verkehrsbetriebe in Rotterdam erproben, ob Videokameras und Gesichtserkennungssoftware in Straßenbahnen automatisch Personen identifizieren können, die von der Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs ausgeschlossen worden sind.

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