Netzwelt-Ticker Wohneigentümer sollen der GEZ bei der Fahndung helfen

GEZ-Rechnung: Haus- und Wohnungsbesitzer sollen helfen
Foto: Daniel Karmann/ picture alliance / dpaHer mit den Daten: Wer denkt, dass mit dem Ende der klassischen GEZ-Gebühr und der Einführung der Haushaltspauschale ab 2013 die Neugier der Gebühreneinzugszentrale ein Ende hätte, der hat sich geirrt. Denn der Entwurf des neuen 15. Rundfunkstaatsvertrages enthält eine bislang nicht allgemein bekannte Passage. So sollen Haus- und Wohnungsbesitzer der GEZ beim Auffinden von nicht ermittelbaren Mietern helfen.
Datenschützer und Vermieterverbände laufen gegen diese neue Schnüffelpflicht Sturm. "Das Problem ist, dass es völlig offen ist, was die GEZ erfragt", erklärte Bettina Gayk, die Pressesprecherin des NRW-Datenschutzbeauftragten laut DerWesten. Außerdem enthalte der Vertrag eine Klausel, die der GEZ einen weitreichenden Datenabgleich erlaubt.
Sollte das Gesetz wie vorgesehen am 1. Januar 2013 in Kraft treten, können die Gebühreneintreiber ihre eigene Adresskartei selbst mit kommerziellen Datenbänken wie zum Beispiel des Rabattdienstes Payback abgleichen. Zumindest in diesem Punkt scheinen die Proteste etwas genutzt zu haben: Der Abgleich soll zunächst bis Ende 2014 ausgesetzt werden.
Damit ist die Liste der Kröten, welche die GEZ die Bürger künftig schlucken lassen will, aber noch nicht zu Ende. Denn künftig soll jeder bei Auszug aus seiner Wohnung dies gegenüber der Behörde begründen. Das aber habe geradezu den Charakter einer "Rasterfahndung", so Gayk. Bedenken, die bei den Öffentlich-Rechtlichen bislang nicht recht ernstgenommen zu werden scheinen. "Die Regelungen sind selbstverständlich mit dem Datenschutz vereinbar", wird SWR-Justitiar Hermann Eicher zitiert.
Wie Skype Google Voice schlagen will
Um gegen die mächtige Konkurrenz von Googles Online-Telefondienst Voice zu bestehen, will VoIP-Spezialist Skype seine Allianz mit Facebook und Microsoft weiter ausbauen. Skype-Vize Neil Stevens erwartet sich vor allem etwas von der Integration von Microsoft-Geräten wie Windows-Handys oder Xbox-Konsolen. Außerdem soll die Zukunft auch eine Reihe von neuen Telefon-Features für Facebook bringen.
Wie "Forbes" berichtet, warten die Verantwortlichen derzeit noch auf grünes Licht der europäischen Wettbewerbshüter für die Übernahme von Skype durch Microsoft. Erst dann könnten sie richtig loslegen. Die stärkere Einbindung der Skype-Technologie ins Windows-Betriebssystem soll ganz neue Möglichkeiten eröffnen. "Eine gut gemachte App für Windows Phone kann den Leuten zeigen, was für eine tolle Erfahrung Skype ist, wenn es keine Hardware- oder Anbieter-Beschränkungen gibt", so Stevens.
Britische Polizei verhaftet Facebook-User wegen Anstiftung zu Krawallen
Nach den Krawallen in diversen britischen Städten geht die Polizei nun hart gegen vermutliche Anstifter vor. Wie Zdnet berichtet, haben die Ermittler bis zum Mittwoch zehn Personen festgenommen, denen vorgeworfen wird, über Facebook-Einträge und Kommentare öffentlich zu Gewalt und Plünderungen aufgerufen zu haben. In Manchester, wo es ebenfalls zu heftigen Ausschreitungen und Todesopfern gekommen war, geht die Polizei noch einen Schritt weiter und stellt überführte Randalierer und Plünderer an den Online-Pranger. Dazu nutzt sie gezielt die Möglichkeiten der Social Media und veröffentlicht via Twitter Namen, Adressen und Geburtsdaten sowie die Strafen von verurteilten Tätern, die im Zusammenhang mit den Krawallen ermittelt wurden (hier ein Beispiel). In Großbritannien werden entsprechende Daten von verurteilten Kriminellen in öffentlich einsehbaren Verzeichnissen aufgeführt.
LCD-Bildschirmlicht lässt Akkus länger leben
Die Lebensdauer von Akkus ist zwar heute schon wesentlich länger als noch vor ein paar Jahren, aber die Batterietechnik lässt sich immer noch ein wenig ausreizen. Zum Beispiel durch den Einsatz von Photovoltaik im Gerät. Denn das braucht zur Beleuchtung des LDC-Schirms Licht. Von dem wird jedoch ein gewisser Teil nach hinten abgestrahlt, wo er ungenutzt im Innern der Elektronik verpufft. Dort installierten Forscher nun fotoelektrische Filter, die nicht nur das "Rücklicht" der Geräteschirme auffangen und in Strom umwandeln. Auch Umgebungshelligkeit, sei es die Sonne am Tage oder Lampenlicht am Abend, soll auf dieselbe Art genutzt werden können, berichtet Ars Technica. Da 80 bis 90 Prozent des Energiebrauchs auf die Beleuchtung entfallen, würden sich mit der Technik weitere, spürbare Einsparungen erzielen lassen.
Samsung und Apple sehen sich vor Gericht
Das Landgericht Düsseldorf wird am 25. August den Rechtsstreit um den neuen Tablet-PC von Samsung verhandeln. Bei dem Termin befasst sich die Zivilkammer des Landgerichts mit dem Widerspruch von Samsung gegen die einstweilige Verfügung, die das Gericht auf Antrag des US-Konzerns Apple Anfang August erlassen hatte.
Apple wirft dem koreanischen Konkurrenten vor, bei der Gestaltung des Samsung Galaxy Tab 10.1 unter anderem in Fragen des Designs und der Benutzung beim iPad 2 abgeschaut zu haben. Apple sieht darin eine Verletzung der Markenrechte und geht deshalb gerichtlich gegen Samsung vor. Aufgrund der einstweiligen Verfügung ist der Verkauf der Samsung-Produkte in der EU - bis auf die Ausnahme Niederlande - derzeit untersagt. (dapd)
Noch mehr falsche Apple-Läden in China
Vor einem Monat machte die Geschichte von den täuschend echt wirkenden, aber falschen Apple Stores in China die Runde. Schnell begann die Netzgemeinde, weitere Laden-Fakes zu suchen, und wurde gleich in mehreren Ländern fündig. Derweil haben auch die chinesischen Behörden noch einmal nachgefasst und 300 Apple-Geschäfte in der Region Kunming untersucht, wo schon die ersten Ladenfälschungen aufgefallen waren. Und tatsächlich stießen die Beamten auf weitere 22 Läden, die ohne offizielle Autorisierung als Apple Stores auftraten. Aus der Reuters-Meldung geht allerdings nicht hervor, ob in den unerlaubten Läden nur billige Imitate verhökert wurden oder auch echte Schmuggelware über den Tresen ging.

Auch das noch:
- Eines der meistgeklickten Randale-Videos aus England auf YouTube. Hier fällt kein Fahrrad oder Sack Reis um.
- Microsoft Windows Phone 7 Mango kommt am 1. September. Damit wollen die Redmonder den Kampf gegen Android und iPhone aufnehmen.
- Happy Birthday, PC, zum 30. Geburtstag und auf Wiedersehen, wünscht IBM.