Online-Journalismus Huffington Post plant britische Ausgabe

Huffington Post verkündet die Fusion mit AOL: Viel Inhalt für wenig Geld
Die britische Ausgabe scheint der Anfang einer internationalen Expansion zu sein: AOL-Chef Tim Armstrong erklärte bei der Veranstaltung, AOL und die Huffington Post seien in den Vereinigten Staaten zwar groß, doch die US-Bevölkerung mache nur "vier Prozent der Weltbevölkerung" aus. Konkreter wurde Armstrong dann aber nicht.
Die Huffington Post sollte einst eine Art linksliberales Gegengewicht zu Kolportage-Web-Seiten wie dem rechten Drudge Report werden. Heute steht das Politische nicht mehr so sehr im Vordergrund. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE sagte Chefredakteurin zwar kürzlich: "Wir haben pro Monat weit über 25 Millionen unterschiedliche Besucher auf unserer Seite. 20 Prozent davon interessieren sich für Politik, das ist doch viel."
Doch ihr Angebot ist heute ein wildes Sammelsurium von Blogeinträgen prominenter und weniger prominenter Gastschreiber, gelegentlich eingestreuten investigativen Geschichten, Fotostrecken und viel Link-Verwertung. Die Huffington Post hat die Methode perfektioniert, aus interessanten Artikeln irgendwo da draußen im Web ein interessantes Detail zu extrahieren, daraus einen Kurzartikel samt Link zur Originalquelle zu schmieden und das Ganze mit einer möglichst klick- und suchmaschinenoptimierten Überschrift zu versehen.
Der Erfolg spricht für das Konzept. Das Angebot hat, wie Huffington sagt, 25 Millionen unterschiedliche Leser im Monat. AOL hat eigenen Angaben zufolge 112 Millionen - allerdings auch 25-mal so viele bezahlte Mitarbeiter wie die "Huffington Post". Die HuffPo ist also effizienter als Armstrongs Unternehmen. Entsprechend wird Arianna Huffington nun die Chefin der journalistischen Sparte von AOL.