Papst-Golf Wundersame Geldvermehrung?
Der Versteigerer des Papst-Golfes lässt juristisch überprüfen, ob der Geldsegen aus der Versteigerung nicht noch höher als die erzielten 188.938,88 Euro ausfallen könnte. Die Münchner Anwaltskanzlei Ulsenheimer und Friedrich teilte am Dienstag mit, Benjamin Halbe aus Olpe habe sie beauftragt, "die Sach- und Rechtslage betreffend die von eBay veranstaltete Internet-Auktion zu überprüfen". In der letzten Stunde vor Auktionsende hätten "nachweislich mehrere Bieter aus Deutschland höhere Gebote abgegeben, die jedoch auf der eBay-Website nicht registriert werden konnten".
Man werde deshalb eBay noch am Dienstag auffordern, "den Grund der Zugriffschwierigkeiten darzulegen", erklärte Anwalt Jürgen Langer. Durch den vermutlichen Systemausfall sei "auf nicht hinnehmbare Weise in Auktionsabläufe eingegriffen worden", sagte sein Kollege Adam Ahmed.
Bei eBay war für eine Stellungnahme zunächst niemand zu erreichen. Am Montag hatte das Internetauktionshaus jedoch mitgeteilt, dass "auf Grund der extrem hohen Zugriffszahlen auf die Angebotsseite ... offenbar in den letzten Minuten der Auktion vereinzelte Gebote das eBay-System nicht erreicht" hätten.
Der 21-jährige Zivildienstleistende Halbe hatte den von ihm im Januar für 10.000 Euro gekauften Golf, der vorher auf den jetzigen Papst Benedikt XVI., Kardinal Joseph Ratzinger, zugelassen war, im Internet versteigert. Eine Minute vor Schluss der Auktion war am vergangenen Donnerstag das Gebot des Internet-Casinos "GoldenPalace.com" in Höhe von 188.938,88 Euro eingetroffen - knapp die 19-fache Summe des Preises, den Halbe bezahlt hatte.