"Influencer-Perlen" sammelt die lustigsten Werbeversuche im Netz

"Sorry, mein Rasierer hat am Meer leider keinen Empfang"

Dieser Beitrag wurde am 06.10.2017 auf bento.de veröffentlicht.

Als Influencer hat man es nicht leicht: Jeden Tag muss man top gestylte Bilder hochladen, Hundertausende Fans erfreuen, Produkte ganz unterschwellig platzieren und das kreative Rad dabei neu immer erfinden. Ach ja, und glaubwürdig soll das Ganze auch noch rüberkommen. Nicht immer funktioniert das.  

Es ist nun mal einfacher, einen Avocadosalat oder Bikini ansprechend zu inszenieren als etwa eine Schlammmaske, Puddingpulver oder einen Staubsauger. 

Und dann kann es passieren, dass man mit dem Föhn vor die Kirche verirrt, um sich vor dramatisch flatternden Tauben ablichten zu lassen.

Inklusive des Hashtags #revolutionhair , natürlich.


Die Facebook-Seite "Perlen des Influencer-Marketings sammelt die peinlichsten Versuche, absurdeste Produkte cool und organisch auf Fotos einzubauen. Hinter der Seite steckt eine 31-jähriger Mann aus dem Rheinland, der gerne anonym bleiben möchte. bento hat mit ihm gesprochen:

Wie bist du auf die Idee gekommen?
Das kam in der Zeit, als ich noch in einer Agentur gearbeitet habe. Wir haben dort viel mit Influencern gemacht. Eines Tages entdeckte eine Kollegin ein absurdes Video und sagte, dass das eine echte Perle des Inluencer-Marketings sei.
Da sagte ich ihr, dass sie gerade den Namen einer Facebook-Seite erfunden hätte und habe sie sofort angelegt. 
Hast du denn selbst noch mit dem Business zu tun? 
Ich habe zu Agentur-Zeiten viel mit Influencern gemacht und es eigentlich immer verflucht, weil es wirklich alle machen und die Ergebnisse fast immer mies sind.
Welche ist deine Lieblingsperle?

Eine ist das Messer auf dem Sportplatz, aber auch der Zähneputzende im Pool ist großartig. Ein großer Teil meiner Posts sind übrigens Funde, die ich von den Fans der Seite bekomme. Das ist etwas, was mich sehr glücklich macht!

Deine Seite ist eine Kritik am Influencerbusiness. Wie stellst du dir gute Werbung vor? 
Wie bei jedem Trend gibt es am Anfang einige wenige, die es wirklich gut machen. Dann kommt der Punkt, an dem es alle machen und meistens schlecht. Die meisten Influencer sind unglaublich geldgeil und verkaufen sich für jede Marke. 

Eine hat sich sogar mit einem Dildo geschminkt! Das würde ich meinen Freunden nicht zeigen wollen. Gute Werbung im Bereich Influencer ist aus meiner Sicht kaum mehr möglich, weil es ein Business geworden ist.

Echte authentische Werbung im Internet kann eigentlich nur noch entstehen, wenn echte Nutzer einer Marke Inhalte von sich aus teilen. 

Alles andere ist Werbegewäsch.
Danke für das Gespräch! 

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren