Umstrittenes Ende Wenig Hoffnung für frustrierte "Mass Effect 3"-Spieler

Es hätte das große Finale sein sollen, das Ende einer dreiteiligen Weltraum-Saga epischen Ausmaßes. Doch die Schlussszenen des Spiels "Mass Effect 3" enttäuschen viele Spieler. Jetzt melden sich die Entwickler zu Wort - und winden sich in Argumenten.
"Mass Effect 3": Aufwendige Spielewelt, Fans enttäuscht vom Ende

"Mass Effect 3": Aufwendige Spielewelt, Fans enttäuscht vom Ende

Foto: EA

Die Kritiker unter den Spiele-Fans sind sich einig: "Mass Effect 3" sei düster, zu rätselhaft, zu unschlüssig - vor allem aber: zu beliebig . Die mehreren möglichen Spielenden - Filmszenen, aus denen "Mass Effect 3" je nach vorangegangener Spielweise eine auswählt - ähneln sich zu sehr, monieren sie. Nur in Details würden sie auf die schwerwiegenden Entscheidungen Bezug nehmen, die der Spieler im Verlauf der vielen Stunden mit dem Spiel treffen muss.

Die Mangel-Enden haben für reichlich Empörung bei "Mass Effect 3"-Spielern gesorgt. In Internetforen und Spieler-Blogs gingen sie gegen die Entwickler auf die Barrikaden, zerrissen das Spiel auf Bewertungsseiten  und wandten sich in diversen Petitionen und Umfragen an den Hersteller: Bioware, gebt uns ein neues Ende!

Man muss Computerspieler sein, um diese Kritik zu verstehen. Wer keine Computerspiele spielt und trotzdem wissen will, wie variable Spielenden funktionieren, findet eine Liste aller "ME3"-Enden und die dafür nötigen Spielentscheidungen bei "Just Push Start ".

In den vergangenen Tagen haben sich immer wieder Bioware-Entwickler zur Kritik geäußert: Erst erklärte "ME3"-Produzent Casey Hudson in einem Interview  und in einer Stellungnahme , warum sich das Team für ein "bittersüßes Finale" entschieden habe und wie sich das Spiel künftig mit herunterladbaren Zusatzinhalten weiterentwickeln wird.

Dann äußerte sich sogar ein Bioware-Gründer Ray Muzyka zum Tumult: "Unser erster Gedanke ist, unser Spiel zu verteidigen und auf die guten Kritik zu verweisen, sagt Muzyka im Bioware-Blog , "aber aus Respekt vor unseren Fans müssen wir deren Kritik akzeptieren und mit Demut beantworten."

Was dann folgt, sind Varianten der eh schon bekannten Bioware-Pläne: Fans sollen sich (wahrscheinlich kostenpflichtige) Zusatzinhalte herunterladen und mit ihnen tiefer in die Hintergrundgeschichte von "ME3" eintauchen. Diese Zusatzinhalte könnten auch am Ende rühren: "Wir arbeiten sehr daran, das Gleichgewicht zwischen künstlerischer Integrität der Originalstory und dem Fan-Feedback zu bewahren."

Auch wenn die Games-Presse es gerne anders hinstellt: Das alles hört sich nicht danach an, dass Bioware auf die Fankritik eingeht, sondern die Kritik zur Bewerbung von kommerziellen Zusatzinhalten nutzt. Dazu passt denn auch der Tenor der Kritik. Das Spiel ist super, nur das Ende ist blöd. Ein Abraten vom Kauf hört sich anders an. Und das weiß auch Bioware.

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