Techno-Philosoph Ray Kurzweil fängt bei Google an

Ray Kurzweil: Künftig Google-Angestellter
Foto: Larry Busacca/ Getty Images for Tribeca Film FeMountain View - Zu Kurzweils Aufgaben bei Google soll die Weiterentwicklung von Sprachverarbeitung und maschinellem Lernen in Mountain View gehören, erklärte der Autor, Unternehmer und Technik-Philosoph, der sich selbst zu den "führenden Erfindern unserer Zeit" zählt in seinem Blog . Eine offizielle Bestätigung Googles steht noch aus, im "MIT Technology Review India" hatte ein Google-Sprecher jedoch erklärt, dass Kurzweils Lösungsansätze "unglaublich wertvoll" für Google-Projekte sein könnten.
Kurzweil, 64, ist eine schillernde Figur der frühen Computer- und Internetszene. Mit dem Verkauf seiner Kurzweil-Musikinstrumente und der Entwicklung von Scannern, Bilderkennungssoftware, und Methoden zur Sprachein- und Ausgabe wurde er reich. Er verdingte sich aber in den letzten Jahren vor allem als Autor und selbsternannter Vordenker seines Techno-Heilsversprechens: Kurzweil vertritt einen rabiaten Fortschrittsglauben und den sogenannten Transhumanismus.
Maschinen und Menschen verschmelzen in seinen Zukunftsvisionen zu Superintelligenzen. In seinem (vom Mathematiker und Sci-Fi-Autor Vernor Vinge entlehnten) Konzept der "Singularität" überschlägt sich die technologische Neuerungsrate, so dass Menschen die technische Fortentwicklung nicht mehr nachvollziehen und vorhersagen können. Maschinen übernehmen das Denken, der Mensch transzendiert sein Dasein.
Kurzweils Vorstellungen sind stark umstritten. Seine Befürworter sehen in Kurzweil einen Visionär des Technikzeitalters und ein Computer-Genie. Kritiker finden seine Methode unwissenschaftlich und seine Heilsversprechen quasireligiös.