Sex-Domain Kein eigenes Rotlichtviertel im Internet

Seit sieben Jahren versuchen Anbieter von Pornoseiten im Internet ihre eigene Top Level Domain zu ergattern. Sie soll die bezeichnende Endung ".xxx" tragen. Die amerikanische Internet-Verwaltung ICANN traf dazu heute eine Entscheidung.

Die Mitglieder des Entscheidungsgremiums der Internet-Verwaltung ICANN sahen sich schon tagelang Pornoseiten sichten. Denn: Bei einer Genehmigung der Domainendung ".xxx" müssten sie ihrer Meinung nach den Inhalt kontrollieren. Und in der Position eines Regulierers wollten sie sich auf keinen Fall wiederfinden.

Deswegen lehnte die für Verwaltung der Domains zuständige Organisation die Einführung der Dachadresse erneut ab. Mit neun zu fünf Stimmen entschied der Vorstand auf seiner Sitzung in Lissabon gegen die umstrittene Top-Level-Domain für Erotikanbieter.

Damit ist die Einführung der .xxx- Endung zum dritten Mal gescheitert. Die Diskussionen um die Einführung der eindeutigen Adressen-Endung reicht schon rund sieben Jahre zurück. Der Vorschlag stammt ursprünglich von der US-Registrierungsfirma ICM Registry.

Zu den Kritikern des Vorstoßes gehören sowohl strikte Pornografie-Gegner als auch die Betreiber entsprechender Angebote. Letztere befürchten, der Zugang zu einer .xxx-Domain lasse sich mit Hilfe von Filtersoftware einfacher blockieren als bisher. Auch religiöse Gruppen hatten Bedenken angemeldet.

may/AP

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten