YouTube-Hit Shoshana Roberts verklagt Anti-Sexismus-Organisation

Bild aus dem Viralvideo "10 Hours of Walking in NYC as a Woman": Schlagartig wurde Roberts berühmt
Foto: youtube / Street HarassmentVideo/ robblisscreative.comDie Schauspielerin Shoshana Roberts geht juristisch gegen die Produzenten des Clips "10 Hours of Walking in NYC as a Woman" vor - das ist jenes Video, das Roberts weltweit bekannt machte.
Der Clip - eine PR-Aktion der Anti-Sexismus-Organisation Hollaback! - verzeichnet bis heute 40 Millionen Aufrufe auf YouTube . Weil er aber offenbar ohne Roberts schriftliche Einverständniserklärung veröffentlicht wurde, verklagt die Schauspielerin nun die Organisation und den Regisseur des Videos.

Schauspielerin Shoshana Roberts: Weltbekannt durch ein Viralvideo
Foto: AP/dpaAußerdem klagt sie gegen Apple, Google und die Restaurantkette T.G.I Friday's, weil sie Parodien des Videos veröffentlicht und verbreitet haben. Roberts sehe ihre Grundrechte verletzt, heißt es in der Klageschrift. Insgesamt fordert die Schauspielerin 500.000 Dollar.
Mehr als hundertmal angesprochen
Als der Clip im Oktober 2014 erschien, löste er weltweit Diskussionen aus. Roberts ist darin zu sehen, wie sie unauffällig gekleidet und mit neutralem Gesichtsausdruck durch New York läuft. In zehn Stunden wird sie mehr als hundertmal angesprochen, teilweise auch belästigt.
Hinter dem Video steckte die Organisation Hollaback!, die sich gegen Alltagssexismus einsetzt. Roberts erfuhr über das Netzwerk Craigslist von der Aktion, bewarb sich und bekam die Rolle. 200 Dollar habe sie dafür erhalten, heißt es in ihrer Klage.
Nach der Veröffentlichung des Videos bekam Roberts Morddrohungen, zum Teil an ihre private E-Mail-Adresse. Bei YouTube und Reddit gab es damals hämische Kommentare. So lästerte ein YouTube-Nutzer, "die Tussi" sei wohl zu hässlich, wenn sie es binnen zehn Stunden auf nur so wenige Anmachen gebracht habe.
In einem CNN-Interview kurz nach Veröffentlichung des Clips erzählte Roberts, dass sie Szenen wie die aus dem Video in ihrem Alltag immer wieder erlebe. Deswegen habe sie beschlossen, eine Diskussion zu starten und sich für das Video zu Verfügung zu stellen.
Zu ihrer Klage sagte sie "NY Daily News" : "Es ist aufwühlend. Ich fühle mich nicht wohl, darüber zu sprechen."