Spektakuläre Weltraum-Aufnahmen Die schönsten Web-Videos der Nasa
Glücklich ist, wer der Faszination Weltraum erlegen ist. Denn die amerikanische Weltraumbehörde Nasa stellt in nie da gewesenem Ausmaß Bilder, Töne, Videos von ihren außerplanetarischen Erkundungstouren ins Netz. Der Nasa-Fernsehsender Nasa TV überträgt live aus dem Mission-Control-Center, der Weltraumausflug-Einsatzzentrale. Astronauten twittern aus dem Space Shuttle, sogar das Sensorengeplapper von Raum- und Planetensonden wird für jedermann verständlich in Online-Nachrichten übersetzt.
Der bisherige Höhepunkt war die Live-Übertragung von Reparaturarbeiten am Weltraumteleskop "Hubble", die Mitte Mai durchgeführt wurden. Stundenlang konnten Erdbewohner den Astronauten der Shuttle-Mission STS-125 live dabei über die Schulter schauen, wie sie das riesige "Hubble"-Teleskop erst umständlich einfingen, verzurrten, öffneten und dann quälend langsam wieder auf Vordermann brachten.
Kameras an Astronauten-Helmen und am Space Shuttle zeigten das Zeitlupen-Spektakel aus verschiedenen Blickwinkeln, einer grandioser als der andere. Dabei nur angespannte Stille und ein lakonischer Funkspruch hier und da - immerhin ist die Reparatur ein gefährlicher und schwieriger Einsatz. Nur mit äußerster Geduld und weltraumschneckenhafter Langsamkeit dürfen sich die Astronauten regen, kleine Dinge greifen, große Dinge bewegen. Eine falsche Bewegung - und "Hubble" macht Trouble.
Online-Zuschauern bleibt bei so viel aufopferndem Todesmut und schwereloser Anmut der Atem weg. Gut, dass nur wenige Klicks weiter schon galaktische Entspannung wartet: das Bild- und Videoarchiv der Nasa. Jeder Besuch im Planetarium wirkt dagegen wie die eitle Glitzershow eines oberflächlichen Sternentouristen. Die wahren unendlichen Weiten warten hingegen im Internet.
SPIEGEL ONLINE zeigt Ihnen atemberaubende Weltraum-Videos, beeindruckende Shuttle-Fotos und gesprächige Nasa-Twitterfeeds.
Boxenstopp für "Hubble"-Teleskop
"Jetzt haben wir schon einen eigenen Fernsehkanal, Nasa TV," dachte man wohl in der PR-Abteilung der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa, "lass uns doch mal eine Livesendung vom Space Shuttle übertragen." Gesagt, getan: Prompt konnte jedermann per Sat-TV oder Online-Stream den stundenlangen Wartungsarbeiten am "Hubble"-Weltraumteleskop beiwohnen.
Dies ist nur ein kurzer Ausschnitt vom langen Live-Programm: Zur Mitte hin dreht sich das Shuttle zur Erde, bis selbst dem Weltraum-Wartungstechniker die Luft weg bleibt: "Das ist ein unglaublicher Anblick!"
Ein Best-of-Wartungsarbeiten gibt's bei YouTube in den STS-125-Highlights von Nasa Television. Wer sich für die Mission und die am "Hubble" auszutauschenden Teile interessiert, wird hier fündig.
Normalerweise läuft auf Nasa TV vor allem Live-Programm aus der Einsatzzentrale: Bunte Bilder vom Shuttle-Orbit, hin und wieder ein paar Funksprüche und geschäftige Gesichter. Wer sich rechtzeitig über Spezialsendungen im Weltraum-TV informieren will, sollte ins Nasa-Fernsehprogramm schauen.
Lasst "Hubble" frei - Innenperspektive
So geht es im Space Shuttle zu: eng, laut, konzentriert. Nach der erfolgreichen Shuttle-Reparatur müssen die Astronauten das "Hubble"-Teleskop vorsichtig abtrennen. In der Nebenrolle: der Planet Erde von seiner schönsten Seite.
Lasst "Hubble" frei - Außenperspektive
So sieht das Abdockmanöver des Weltraumteleskops "Hubble" von außen aus.
Start des Space Shuttle
Diese atemberaubenden Bilder nahmen an den Booster-Raketen des Space Shuttle angebrachte Kameras auf - mit Ton. Vom Raketenstart bis zur Absprengung und der erfolgreichen Wasserlandung, 35 Minuten Hilfsraketen-Glorie. Das kleine Highlight: die Booster-Röhren beim Hinabrasen in Richtung Erde.
Twitter-Nachrichten aus dem All
Die Nasa setzt auf moderne Kommunikationswege wie Twitter: Diverse Abteilungen und Einrichtungen der Nasa teilen über den Mikroblogging-Dienst der Welt mit, was sie gerade so treiben: "Großer Ares I Fallschirmtest heute in Yuma, Arizona. Sah großartig aus! Schaut euch die Bilder an."
Für besonders große Begeisterung sorgten allerdings der twitternde Mars-Rover, die Cassini-Saturnsonde und - natürlich - das "Hubble"-Teleskop. Viel Aufmerksamkeit kam auch der Mars-Sonde Phoenix zuteil. Fast 45.000 Twitter-Abonnenten folgten den - freilich vom irdischen Kontrollteam übersetzten - lustigen, nachdenklichen, wissenschaftlichen Kurznachrichten des fernen Planetenerkunders bis zu dessen letztem Piep.
Mehr Bilder als Sterne: Nasa Images
Auf nasaimages.org veröffentlicht die Weltraumagentur Zehntausende Bilder, die im Rahmen von Nasa-Missionen entstanden sind. Irgendwann einmal sollen Millionen Bilder von Sonne, Mond und Sternen, von Galaxien, Experimental-Flugzeugen, Entwicklungslabors und Astronauten online zu sehen sein. Dazu kommen Videos aus längst vergangenen Tagen, aufpoliertes Uralt-Material wie die sagenhaften Bilder der ersten Mondmissionen.

Nasa Images: Umfangreiche, stetig wachsende Bildersammlung der Weltraumbehörde