Beschädigtes Kabel Wichtige Glasfaserleitung in der Arktis defekt

Meereis in der Framstraße zwischen Ostgrönland und Spitzbergen: In der Region verlaufen wichtige Unterwasserkabel
Foto: Sebastian Menze/ dpaEs mag ein wenig paradox wirken: Longyearbyen, die Hauptstadt der zu Norwegen gehörenden arktischen Inselgruppe Spitzbergen, ist zwar nur rund 1300 Kilometer vom Nordpol entfernt, hat aber eine weit bessere Internetanbindung als die meisten Orte auf diesem Planeten. Das hat vor allem mit den technischen Gerätschaften zu tun, die auf einem Hochplateau oberhalb des Ortes stehen: Zahlreiche Satellitenbodenstationen, die aussehen wie riesige Golfbälle, sind hier untergebracht.
Gerade für Erdbeobachtungssatelliten ist die Lage perfekt. Sie können hier bei jedem Überflug ihre Daten zur Erde schicken, mithilfe zweier Glasfaserkabel – 1375 und 1339 Kilometer lang – werden die Informationen dann erst zum norwegischen Festland und von dort in den Rest der Welt übertragen. Satellitenbetreiber aus der ganzen Welt nutzen die Anlage. Doch seit Freitag funktioniert offenbar eines der beiden wichtigen Kabel wegen eines Schadens nicht mehr.
Der Betreiber Space Norway, ein Regierungsunternehmen, erklärte , der Schaden sei irgendwo in 130 bis 230 Kilometer Entfernung von Longyearbyen aufgetreten. Dort falle der Meeresboden von 300 auf 2700 Meter Tiefe ab. Was zu dem Problem geführt habe, wisse man noch nicht. Zur Behebung benötige man aber ein größeres, seegängiges Kabellegeschiff. Eine kurzfristige Reparatur scheidet damit wohl aus.
Ursache bisher nicht bekannt
Bisher ist nicht bekannt, was zu Schaden an dem Glasfaserkabel geführt hat. Für Aufsehen hatten zuletzt massive Schäden an einem vor Norwegen im Meer stationierten Unterwasserobservatorium gesorgt. Auch hier war die Schuldfrage zunächst unbeantwortet geblieben.
Von oben
Preisabfragezeitpunkt
28.05.2023 06.43 Uhr
Keine Gewähr
Die zweite Glasfaserverbindung zwischen Spitzbergen und dem Festland sei von den aktuellen Problemen nicht betroffen, so der Betreiber. Space Norway und seine Partner arbeiteten mit Nachdruck daran, den Fehler zu lokalisieren und herauszufinden, wie schnell er behoben werden könne, erklärte Emilie Enger Mehl, Norwegens Ministerin für Justiz- und Notfallmanagement, am Sonntag.