Strafbefehl Kim Schmitz, übernehmen Sie!

Schon zum zweiten Mal versucht das Münchner Landgericht, dem einstigen Star der New Economy einen Strafbefehl zuzustellen. Der Vorwurf: Kapitalanlagebetrug. Kim Schmitz aber ist verschwunden - vorerst können ihm die Richter deshalb gar nichts.

München - Seit Montag werde nun nochmals versucht, Kim Schmitz die Strafsache von Anfang Dezember zuzustellen, sagte ein Sprecher des Münchner Amtsgerichtes. Dem schwergewichtigen Ex-Hacker werde Kapitalanlagebetrug nach Paragraf 264a vorgeworfen. Schmitz soll dafür 90 Tagessätze zu je 153 Euro (rund 300 Mark) zahlen. Das Problem: Solange der Strafbefehl nicht an Schmitz oder einen Bevollmächtigten zugestellt werden kann, ist er nicht rechtskräftig. Schmitz aber hat Deutschland offenbar den Rücken gekehrt. Auf seiner Website heißt es: "Der Star unter den deutschen Jungunternehmern hat Deutschland satt." Medienberichten zufolge hat er sich nach Thailand abgesetzt. Das Amtsgericht will nun weitere Schritte prüfen, möglicherweise auch internationale Rechtshilfe beantragen. Falls Schmitz nach einem rechtskräftigen Urteil nicht zahle, so heißt es, drohe ihm eine Freiheitsstrafe von 90 Tagen. Schmitz, der es als IT-Sicherheitsberater und Jung-Unternehmer angeblich auf rund 250 Millionen Euro brachte, hatte in der Blütezeit der New Economy seine Kimvestor AG gegründet. Anfang des vergangenen Jahres beteiligte sich der 27-Jährige an der Rettung des Internet-Schnäppchenjägers LetsBuyIt.com. Nach den Terroranschlägen vom 11. September hatte er ein Kopfgeld auf Osama Bin Laden ausgesetzt. Hacker machten ihm später einen Strich durch die Rechnung: Sie sprengten ihm die Seite seines "Yihat"-Netzwerks ("Young Intelligent Hackers against Terror").

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