Netztipps zum Wochenende Und immer schön auf die Disco-Attitüde achten
1. Die DDR lebt: "Good Bye, Lenin!" auf Servus TV

Gesellig: Alex (Daniel Brühl) hält für seine Mutter (Katrin Saß) die DDR lebendig
Foto: Servus TVDie Mutter von Alex lag im Koma, als die Mauer fiel. Jetzt ist sie aufgewacht und darf nicht wissen, dass es die DDR nicht mehr gibt - denn sie soll sich unter keinen Umständen aufregen. Das ist die Geschichte des Kultfilms "Good Bye, Lenin!", der bis 29. März gratis auf Servus TV zu sehen ist.
Um die DDR lebendig zu halten, sucht Alex (Daniel Brühl) verzweifelt nach Spreewaldgurken und produziert sogar fiktive Ausgaben der DDR-Nachrichtensendung "Aktuelle Kamera".
Der Film erhielt den Deutschen Filmpreis in neun Kategorien und verhalf Daniel Brühl im Jahr 2003 zum internationalen Erfolg. Hintergründe zum Film gibt es in einem Sonderheft der Bundeszentrale für politische Bildung. Es lässt sich kostenlos als PDF herunterladen .
2. So geht Kunst: Onlinekurs des Städel Museums

Posieren wie Goethe: Moderator Sebastian Blomberg im Städel-Kurs
Foto: Städel MuseumMuseum geht nur analog? Ein neuer Onlinekurs will das ändern. Der kostenlose Kurs des Frankfurter Städel Museums bringt Nutzern Kunstgeschichte bei - mit Videos, Aufsätzen und Mini-Spielen.
Mal puzzeln die Nutzer Édouard Manets "Die Krocketpartie" neu zusammen, mal suchen sie Bildlinien in Vilhelm Hammershøis "Interieur Strandgade 30" . Der Kurs ist ideal für alle, die sich zwar ein bisschen für Kunst interessieren, aber für viele Gemälde nur ein Schulterzucken übrig haben. Zu entdecken gibt es 250 Werke von 1750 bis heute.
Nur von Goethe-Zitaten sollte man sich nicht abschrecken lassen: Schauspieler Sebastian Blomberg spricht gleich zu Beginn des ersten Lernvideos ein paar Zeilen aus "Faust". Für Goethe-Fans ist das vielleicht unterhaltsam, für alle anderen ein Hä?-Moment. Zum Glück braucht es für den Rest des Kurses nicht solche Vorkenntnisse, nur ein wenig Neugier.
3. Lets Dance: Hip-Hop lernen mit Arte

Szene aus "Let's Dance Tuto": Osei zeigt, wie Krumping geht
Foto: ArteIn der Arte-Reihe "Let's Dance Tuto" führen Hip-Hop-Künstler ihre Moves vor. In jeder Folge bieten sie zuerst eine Kostprobe und erklären dann ihre Choreografie. Die Videos entstanden während des Tanzfestivals "Juste Debout" . Die Tänzer kommen unter anderem aus Frankreich, Indien, Japan und Deutschland.
Natürlich sind die Moves für den ungeübten Zuschauer zu schwer - das weiß auch die Arte-Redaktion. Passend dazu steht unter jedem Video ein ironischer Kommentar. Unter dem Tutorial von Osei aus Düsseldorf heißt es zum Beispiel: "Voraussetzungen: Lockere Kleidung, Schlechtwetter-Gesicht und ein Energydrink." Für die Moves von Ibuki aus Tokio empfiehlt Arte dagegen einfach eine "coole Disco-Attitüde".
Die zehn Tutorials sind bis 2019 kostenlos in der Arte-Mediathek zu sehen .
4. Auf der Flucht: "Hugo Troll Race 2"

Screenshot aus "Hugo Troll Race 2": Eier sammeln mit dem Oster-Update
Foto: Hugo GamesNur schnell weg! In der App "Hugo Troll Race 2" flieht Spiele-Held Hugo auf einer Eisenbahn-Draisine vor der Hexe Scylla. Dabei muss er Krokodilen und Lokomotiven ausweichen und goldene Sterne sammeln.
Der Endless Runner wird durch Wischen auf dem Touchscreen gesteuert - und erinnert an die populäre App "Temple Run". Besonders hervorheben wird sich "Hugo Troll Race 2" damit aber nicht. Längst haben auch andere Entwickler das Spielprinzip für sich entdeckt. So gibt es vergleichbare Apps mit Lara Croft , den Minions oder Kultfigur Sonic in der Hauptrolle.
Trotzdem kann die Neuauflage von "Hugo Troll Race" grafisch überzeugen. Mit dem aktuellen Oster-Update sammelt Hugo sogar bemalte Eier anstelle von Sternen. Auf In-App-Käufe lässt sich problemlos verzichten. Die App gibt es kostenlos für iOS und Android .
5. "Radiooooo": Die Musik-Zeitmaschine

Die Welt als Musikbibliothek: Screenshot von Radiooooo.com
Foto: radiooooo.comWozu tanzte man eigentlich im Frankreich der Zwanzigerjahre? Und welche Musik war 1970 in Madagaskar angesagt? Antworten liefert die Musik-Zeitmaschine Radiooooo.com - mit fünf "o".
Besucher der Website müssen einfach eine beliebige Region auf der Weltkarte anklicken und sich ein Jahrzehnt aussuchen. Schon spielt Radiooooo.com historische Aufnahmen ab.
Um die Bibliothek aufzubauen, haben die Macher alte Aufnahmen digitalisiert und Musikblogs durchforstet. Wie sich das Projekt entwickelt hat, beschreiben sie auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo . Noch sind nicht für alle Länder und Jahrzehnte Lieder verfügbar. Wer will, kann die Sammlung über die Funktion "Post a Song" selbst erweitern.
Nichts gefunden? Diese Tipps gab es vergangene Woche:

Kostenlos im Netz: Von "Extras" bis "Da, wo ich bin, ist Panama"
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