Netztipps zum Wochenende Die Aliens sind süß, wollen aber die Menschheit vernichten
1. Traum vom Freisein: "Die Abenteuer des Huck Finn"

Auf der Flucht: Huck (Leon Seidel) und Jim (Jacky Ido)
Foto: ARD"Jetzt, wo ich reich bin, da bin ich nicht mehr frei", sagt Huck Finn seinem Sklaven Jim. Die beiden leben in Missouri, irgendwann vor dem amerikanischen Bürgerkrieg. Der kleine Huck will wieder am Fluss schlafen und Fisch am Stock essen. Aber er wohnt bei einer reichen Witwe und muss sich ständig die Ohren putzen.
Regisseurin Hermine Huntgeburth hat Mark Twains Klassiker "Die Abenteuer des Huck Finn" im Jahr 2012 neu verfilmt. Dem Kinderfilm gelingt eine schwierige Balance: Zum einen zeigt er, wie Menschenhändler ihre Sklaven schlagen und wie der betrunkene Vater Huck Finn anbrüllt. Gleichzeitig behält der Film die Leichtigkeit von Mark Twains Erzählung, beispielsweise wenn Huck und Jim im Schilf des Mississippi ein Floß bauen und vom freien Leben träumen.
"Die Abenteuer des Huck Finn" sind bis 4. April kostenlos in der ARD-Mediathek zu sehen . Die Romanvorlage gibt es hier zu lesen.
2. Das Jump'n'Run-Puzzle: "Shapeway"

Screenshot aus "Shapeway": Nur nicht ins Lavabecken plumpsen
Foto: Paperbox Studios"Shapeway" ist ein Jump'n'Run Spiel für Puzzle-Fans. Bevor der Spieler ein Level lösen kann, muss er es zuerst im Editor umgestalten. Er muss Brücken bauen und Sprungfedern platzieren, damit die Spielfigur nicht ins Lavabecken plumpst oder sich von einer Kreissäge aufschlitzen lässt.
Die Zahl der Bausteine ist begrenzt. Meist gibt es mehrere Möglichkeiten, um ein Level zu lösen. Im Lauf der 60 Levels lassen sich für die Spielfigur Kostüme freischalten wie zum Beispiel ein Schnurrbart oder eine Clownsnase.
"Shapeway" überzeugt durch einfache Bedienung und liebevolle Pixel-Optik. Die App gibt es kostenlos für iOS und Android .
3. Invasion der Kuschel-Aliens: "Toonocalypse"

Knuffig wie Marshmallows: Die Aliens aus "Toonocalypse"
Foto: Vimeo/ The 2D WorkshopWas für süße Aliens! Im Kurzfilm "Toonocalypse" bringen Ufos tapsige Zeichentrick-Wesen auf die Erde. Sie kichern und quäken wie Mainzelmännchen. Wenn man sie anfasst, sind sie knuffig wie Marshmallows. Bald werden sie von den Menschen adoptiert und gefüttert. Schade nur, dass sie die Menschheit vernichten wollen.
Der Indie-Film ist im Stil eines Videotagebuchs gehalten. Er erzählt, wie Protagonist John und sein Mitbewohner ein paar Aliens bei sich wohnen lassen. Dabei gelingt "Toonocalypse" eine Mischung aus verwackelten Handkamera-Aufnahmen und kinoreifem Zeichentrick. Der Film ist in englischer Sprache auf Vimeo zu sehen .
4. Gospel aus dem Wohnzimmer: "Panola County Spirit"

CD-Cover: Die Walker-Familie singt
Foto: Daptone RecordsVor sechs Jahren bekam die Walker-Familie aus Como, Mississippi, Besuch von einem Musikproduzenten. Er wollte den Gospel-Klang des kleinen Ortes mit dem Aufnahmegerät einfangen - und bat die Walkers zu singen. So entstand im Wohnzimmer der Familie das Album "Panola County Spirit", das nun kostenlos auf Bandcamp verfügbar ist.
Como ist etwa eine Autostunde von Memphis, Tennessee, entfernt. Die Plattenfirma "Daptone Records" beschreibt es als einen "ländlichen Ort, wo Kinder und Erwachsene den Gospel leben und atmen seit sie denken können".
In den 17 Liedern sind keine Instrumente zu hören, nur die Stimmen von Raymond und Joella Walker und ihren fünf Kindern. Zwar merkt man dem Album an, dass es nicht im Studio entstanden ist. Aber gerade der Wohnzimmer-Sound gibt dem Hörer das Gefühl, selbst zu Gast bei den Walkers zu sein.
"Panola County Spirit" ist das dritte Album, das Produzent Michael Reilly in Como aufgenommen hat. Auch Teil zwei der Reihe ist auf Bandcamp zu hören. Er heißt "The Como Mamas: Get an understanding" und präsentiert die Lieder von Frauen, die seit ihrer Kindheit im Kirchenchor singen .
5. Wenn Buchstaben tanzen: "Asciimator"

Screenshot von Asciimator.net: Daumenkino mit tanzenden Buchstaben
Foto: ASCIImatorAscii-Art sind Motive aus Buchstaben, Ziffern und Sonderzeichen. Auf der Website Asciimator.net können Nutzer daraus Animationen machen. Das Ergebnis ist ein Daumenkino aus tanzenden Buchstaben.
Eigene Animationen lassen sich mit einem Browser-Tool erstellen und auf Asciimator.net veröffentlichen. Die Bedienung des Tools ist aber etwas knifflig. Wer sich durch die Galerie fertiger Werke klickt , entdeckt Motive wie ein flirrendes Laserschwert oder eine Rockband aus Punkten und Strichen . Geübte Nutzer können mit dem "Asciimator" sogar Trickfilme zaubern, wie der Clip "Die unüberwindbare Mauer" beweist.
Wer die Animationen in Dauerschleife sehen will, kann in der Galerie auf den Button "Ascii2gif" drücken. Dann werden die Werke als animated Gif angezeigt und lassen sich mit einem Rechtsklick auch herunterladen.
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Kostenlos im Netz: Von "Radiooooo" bis "Hugo Troll Race 2"
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