Netztipps zum Wochenende Verstehen Sie Yupik?
1. "R-Type": Spieleklassiker als Trickfilm (Anime)

Zeichentrick statt Pixelwelt: Hommage an Spieleklassiker "R-Type"
Foto: YouTube/ Mashed"Es ist eine Schande", schimpft der Protagonist des Zeichentrickfilms. Gerade hat er an der Konsole gegen den ersten Boss des Weltraum-Spiels "R-Type" verloren. "Du bist ein Beispiel für einen frustrierenden, nervenaufreibenden Sidescroller", ruft er der Konsole entgegen. Plötzlich leuchtet der Bildschirm grell auf und saugt den Gamer in die Spielwelt.
Was dann passiert, wird Fans des Spiels begeistern: In liebevoller Zeichenarbeit hat der Künstler Paul Johnson die verpixelte 2D-Welt von "R-Type" in einen Anime verwandelt , hinterlegt mit den vertrauten Melodien aus dem Spiel-Soundtrack.
Das Video ist auf dem YouTube-Kanal "Mashed" erschienen, der noch mehr Hommagen an Spieleklassiker bereithält - darunter eine gerappte Geschichte der digitalen Spielekultur , von "Pong" bis "Angry Birds". Knapp sechs Millionen Mal geklickt wurde ein aufwendig gezeichneter "Star Wars"-Anime , den Paul Johnson auf seinem eigenen Kanal veröffentlicht hat.
2. Huch! - Zufälle, die die Welt verändern

Das war nicht geplant: 1943 entdeckte Albert Hofmann LSD
Foto: ArteIm Jahr 1943 hat der Chemiker Albert Hofmann aus Versehen LSD erfunden. Eigentlich untersuchte er nur einen giftigen Getreidepilz, um aus den Inhaltsstoffen Medikamente zu gewinnen. Dabei entdeckte Hofmann einen Stoff, der bei ihm unerwartete Visionen auslöste.
Diese und weitere Geschichten erzählt die Arte-Reihe "Zufälle, die die Welt verändern" in knapp fünfminütigen Videos. Andere Folgen erzählen zum Beispiel davon, wie Wilhelm Röntgen die Röntgen-Strahlung entdeckte oder wie ein deutscher Arzt auf den Stoff für Botox stieß - und zwar in verdorbener Wurst.
3. Fontane-Remix: Ist "Effi Briest" das neue Vintage?

Fontane mit Musik: Es sieht nicht aus wie "Effi Briest", ist es aber
Foto: 3satIn der 3sat-Mediathek gibt es gerade eine skurrile "Effi Briest"-Inszenierung zu sehen. Das Ensemble um Musiker Clemens Sienknecht vermischt darin Theodor Fontanes Romanklassiker mit Oldies wie "Roll in My Sweet Baby's Arms". Die Kulisse dazu ist ein Radiostudio in der Optik der Siebzigerjahre.
Im Remix-Stil folgen selbst gesungene Radio-Klassiker auf näselnd vorgetragene Fontane-Zitate. "Ich bin in animierter Stimmung!", zitiert ein Schauspieler Fontane und das Ensemble entgegnet unisono: "Is this the real life? Is this just fantasy?" - ein Zitat aus Queens "Bohemian Rhapsody".
Fragt sich nur, ob "Effi Briest" so wieder cool wird - oder ob nicht eher die Siebzigerjahre durch "Effi Briests" Biedersinn spießig wirken. Die Inszenierung vom Deutschen Schauspielhaus Hamburg heißt "Effi Briest - allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie" und lässt sich bis 12. Juni kostenlos streamen .
4. Schnippschnapp: Spiele-App "Inifinite Slice"

Geduldspiel "Inifinite Slice"
Foto: Monthly23Wie kann ein Spiel so simpel sein und zugleich so süchtig machen? Bei "Infinite Slice" muss der Spieler eine weiße Fläche der Länge nach zerschneiden. Zuerst legt er die Schnittlinie fest, dann saust eine blaue Kugel wie die Klinge eines Skalpells über den Bildschirm.
Mit jedem Schnitt wird das Spiel etwas schwerer. Denn auf der weißen Fläche schwirren rote Kugeln herum, die nicht mit der blauen Kugel des Spielers zusammenstoßen dürfen. Bald wird es schier unmöglich, eine Schnittlinie zu finden, ohne den roten Kugeln in die Quere zu kommen.
Das Geduldspiel mit der minimalistischen Grafik gibt es kostenlos ohne In-App-Käufe für iOS und Android .
5. Folk-Musik aus Alaska: "I'm Lost in the City"

Album-Cover von "I'm Lost in the City": Jetzt im Gratis-Stream
Foto: Bandcamp/ Light in the Attic"Wenn du jemals irgendwo hinreisen willst, besuch meine Heimat", singt John Angaiak. Der in Alaska geborene Folk-Musiker schreibt Lieder über den Ozean und den verträumten Sonntagmorgen - oder über ein fremdes Mädchen, das ihm auf der Straße begegnet ist. Die eine Hälfte der Lieder singt er auf Englisch, die andere auf Yupik, jener Sprache, die in seiner Heimat gesprochen wird.
Zum ersten Mal erschien "I'm Lost in the City" im Jahr 1971. Nun hat das Label "Light in the Attic" die Platte neu aufgelegt und bietet sie via Bandcamp zum kostenlosen Stream . Im Mittelpunkt stehen allein eine Gitarre und Angaiaks Stimme.
Wer Yupik nicht versteht, kann sich nur vom Klang der Sprache mit ihren ungewöhnlichen Konsonanten verzaubern lassen. Besonders lange im Ohr bleibt das englische Titellied "I'm Lost in the City". Es erinnert an einen Spaziergang durch eine fremde Großstadt, mit aufgeregtem Herzklopfen und Heimweh im Bauch.
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Kostenlos im Netz: Von "Die Diplomatin" bis "Super Phantom Cat"
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