Tierfotografie in der Bildkritik Alle mal herschauen!

Für ausdrucksstarke Fotografie von Hunden im Studio braucht es vor allen Dingen eines: Geduld.
Von Dierk Topp
Gefunden bei

Bildkritiken auf Fokussiert.com Bei der fokussiert.com-Bildkritik  werden Fotos besprochen, die von Hobbyfotografen eingeschickt wurden. Die Besprechungen liefern Tipps und Tricks zu Technik, Komposition und Nachbearbeitung.

Sie wollen, dass Ihr Foto besprochen wird? Dann reichen Sie es hier ein. 

Hundegruppe, fotografiert im Studio

Hundegruppe, fotografiert im Studio

Foto: Claudia Portmann-Caminada

Claudia Portmann-Caminada aus Unterkulm schreibt zu diesem Bild: Hundefotografie im Studio. Hier ging es mir darum, die sechs Hunde der Besitzerin aufmerksam und als "one shot" zu fotografieren. Eine Herausforderung.

Die "fokussiert"-Bildkritik:

Wenn man sich das Bild von Claudia ansieht und selbst einmal versucht hat, einen Hund unter Studiobedingungen zu fotografieren, kennt man die Herausforderung: Er oder sie sieht entweder nicht in die Kamera oder legt sich erst einmal zur Ruhe oder bleibt nicht dort, wo der gewünschte Bildausschnitt zu der benutzten Brennweite passt. Das ist wohl auch der Grund, weshalb sie hier ein Zoom benutzt hat (Brennweite 42mm legt das nahe), um flexibel zu sein.

Das Ganze jetzt mal sechs grenzt schon eher an eine Dressurnummer. Wenn diese sechs nun auch für einen Augenblick still halten und sich nicht gegenseitig beschnüffeln, ist davon auszugehen, dass sie sich kennen. Dass alle eine gemeinsame Besitzerin haben, dürfte für die nötige Ruhe gesorgt haben. Auf diesem Bild haben wenigstens zwei Hunde dieser Rasselbande direkt in die Kamera geblickt.

Ich kann mir gut vorstellen, dass für dieses treffende Bild sehr viele Aufnahmen gemacht werden mussten. Die "Sitzordnung" sieht sehr passend aus, die beiden Dunklen außen, der "Halbwüchsige" in der Mitte und der kleine Weiße unten davor.

Ausschnitt: Diese Beiden blicken genau in die Kamera

Ausschnitt: Diese Beiden blicken genau in die Kamera

Foto: Claudia Portmann-Caminada

Die Technik: Die 1/180s ist die Blitzsynchronzeit der Kamera, und die Blende f/9.5 ist sicher die Beste für sinnvolle Schärfentiefe und vor dem Auftreten von Beugung (bei zu kleinen Blenden). Es wurden mindestens zwei Soft Boxen für die Blitze verwendet, je eine von links und rechts. Das ist immer sehr gut in den Reflexen in den Augen zu sehen. Die Belichtung und Bearbeitung liegt punktgenau, ich finde kein ausgewaschenes Weiß und das schwarze Fell setzt sich perfekt vom schwarzen Hintergrund ab.

Mein Fazit: Besser kann man es nicht machen!

Claudia hat noch weitere Hundefotos hochgeladen, die sich aber sehr von dieser Studioaufnahme unterscheiden. Deshalb möchte ich sie hier auch vorstellen:

Fotostrecke

Tierfotografie: Noch mehr Hundefotos

Foto: Claudia Portmann-Caminada

Diese Aufnahmen in der Natur und in Action stellen nämlich ganz andere Anforderungen an die Aufnahmetechnik. Es wurden längere Brennweiten benutzt, bei dem ersten Bild ein Zoom mit 165mm mit f/6.3 bei 1/1250 Sek. und das zweite Bild mit 200mm mit f/5.6 bei 1/1000 Sek. Es könnte sich um ein 70-200mm f/4 gehandelt haben.

Wie zu erwarten, ist das punktgenaue Fokussieren bei diesen Aufnahmen nicht einfach und oft auch etwas Glückssache. Die High-End-Kameras wie die hier verwendete EOS 5D Mark III und auch die neuesten Mirrorless Kameras haben inzwischen so einen schnellen Autofokus, dass solche Ergebnisse immer leichter zu erreichen sind. Das war vor der Autofokus-Zeit anders, da hat man auf eine bestimmte Stelle vorfokussiert und dann möglichst im richtigen Augenblick ausgelöst. So sind beispielsweise viele Sportaufnahmen damals entstanden.

Claudia schreibt dazu: Ich liebe das Fotografieren mit Tieren, hier mit meiner Lagottohündin Gilla. Das Zusammenspiel von Geschwindigkeit, Licht und Aufnahmeort sind sehr spannend. Etwas Glück - und man friert einen guten Moment ein!

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