Trend Münz-CD-Kopierer im Tante-Emma-Laden

Die jüngste Bedrohung für die Unterhaltungsindustrie kommt nicht aus dem Cyberspace, sondern aus "Down Under" und könnte bald auch in deutschen Tankstellen, Copy-Shops oder Cafés Einzug halten: öffentliche CD-Kopiermaschinen.
Von Jochen A. Siegle

Im südaustralischen Adelaide stehen bereits die ersten münzbetriebenen "Copy Cat CD Duplicators" in verschiedenen "Convenience Stores". Neben dem schnellen Einkauf von Foster-Bier, Vegemite oder Chicken-Pies lassen sich in den Nachbarschaftsmärkten für fünf australische Dollar mal eben schnell und bequem CDs kopieren. Für das Brennen eines Digi-Klons benötigt der CD-Duplikator Herstellerangaben zufolge weniger als zehn Minuten.

Auf dem fünften Kontinent genießen die Silberling-Kopierer dieselbe urheberrechtliche Behandlung wie konventionelle Papier-Kopiergeräte. Demzufolge ist nicht der Betreiber der Geräte für die Wahrung von Copyrights verantwortlich, sondern der Nutzer. Auf den 6000 australische Dollar teuren Maschinen sind zwar Warnhinweise zu Urheberrechtsverletzungen angebracht - gleichzeitig sind die "Kopierkatzen" jedoch mit Software ausgestattet, die den Kopierschutz neuerer Compact Discs aushebeln können. Klagen der Entertainment-Branche sind wohl vorprogrammiert.

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