Krypto-Geld
US-Richter stuft Bitcoins als reguläre Währung ein
In einem Prozess wegen eines mutmaßlich betrügerischen Bitcoin-Hedgefonds bezeichnete ein Richter die virtuelle Währung als "eine Form von Geld". Damit unterliegen Geschäfte mit der Online-Währung den US-Finanzgesetzen.
Bitcoin-Münze (Metallmünze mit integriertem Code): Reguläre Währung?
Foto: AP/dpa
Die Umstände sind unerfreulich: Ein Prozess vor einem texanischen Bezirksgericht, bei dem sich ein Mann wegen eines betrügerischen Schneeballsystems verantworten muss. Der Beklagte Trendon Shavers hatte den Hedgefonds BTCST (Bitcoin Savings and Trust) betrieben, der auf der virtuellen Währung Bitcoins beruhte. Der zuständige Richter erklärte nun, es handele sich bei Bitcoins um "eine Währung oder eine Form von Geld". Bitcoin ist ein virtuelles Zahlungsmittel, das auf komplexen kryptografischen Operationen basiert.
Bei BTCST waren schon länger betrügerische Absichten vermutet worden, im August 2012 wurde der Dienst geschlossen. Die amerikanische Börsenaufsicht hatte erklärt, Shavers habe im Verlauf seiner Finanzaktivitäten mindestens 700.000 Bitcoins eingenommen, was auf der Grundlage des durchschnittlichen Bitcoin-Kurses für 2011 und 2012 mehr als 4,5 Millionen Dollar entspreche.
Der Richterspruch ist deshalb von Bedeutung, weil Shavers argumentiert hatte, es handele sich bei Bitcoins nicht um Geld oder Wertpapiere. Daher unterlägen damit verbundene Transaktionen auch keinerlei Regulierung durch US-Behörden. Die Börsenaufsicht hatte die gegenteilige Ansicht vertreten. Dieser Auffassung schloss sich Richter Amos Mazzant vom Eastern District of Texas an und schrieb in einem Memorandum (PDF): "Es ist offensichtlich, dass Bitcoins als Geld verwendet werden können. Damit können Güter oder Dienstleistungen bezahlt und auch individuelle Lebenshaltungskosten bestritten werden, wie Shavers erklärte." Aus diesem Grund würden die BTCST-Aktivitäten in die Zuständigkeit des Gerichts fallen.