Warenzeichen für Emoticon Russisches Patentamt kassiert Markenschutz für ;-)
Da hat sich Oleg Teterin zu früh gefreut. Der Manger der in der Mobilfunkwerbung tätigen Firma Superfone erklärte gestern russischen Medien, die russische Patentbehörde habe ihm das Markenrecht an dem Emoticon ;-) zugeteilt. Wenn Unternehmen in Zukunft mit dieser Zeichenfolge Werbung machen wollten, müssten sie an ihn Lizenzgebühren zahlen.
Die Reaktion russischer Unternehmer kam prompt: "In ganz Russland würde es keinen Idioten geben, der für einen Smiley bezahlt", zitiert das Nachrichtenportal Russiatoday zum Beispiel Nikita Sherman, den Boss der russischen StudiVZ-Gegenstücks Odnoklassniki.
Auf Anfrage der staatlichen Nachrichtenagentur RIA Nowosti erklärte dann ein Sprecher das Patent- und Markenamts, das Smiley-Symbol könne gar nicht als Warenzeichen eingetragen werden, es handele sich um ein "allgemeingültiges Symbol", auf das ein Einzelner keinen Anspruch erheben könne.
Da ist das russische Patent- und Markenamt weiter als die Kollegen in den Vereinigten Staaten. Die hatten 2001 einem Unternehmen namens Despair ("Verzweiflung") das Missvergnügten-Emoticon :-( als Warenzechen zuerkannt . Die Firma verkauft seitdem Schlechte-Laune-Geschenkartikel wie die "Demotivator-Kaffeetasse".
Erfunden wurde der Seitwärts-Smiley vor mehr als 30 Jahren von dem Informatiker Scott Fahlman an der Carnegie Mellon Universität. Er kombinierte 1982 binnen ein paar Minuten drei simple Zeichen zum ersten Seitwärts-Smiley. Den :-) schlug er eines Mittags als Symbol für Lachen vor - am Ende einer tagelangen Debatte über Humor und Physikexperimente zwischen Informatikern in einem Online-Forum seiner Universität (siehe Kasten unten).