Kurz erklärt Was ist eigentlich ein Hackerspace?

Hacker arbeiten im Verborgenen, hocken allein zu Hause vor dem eigenen Rechner? Keineswegs. In fast jeder größeren Stadt gibt es Räume, in denen sich Programmierer und Tüftler treffen und zusammen arbeiten. Das Konzept ist immer ähnlich - doch keines gleicht dem anderen.
Hacker-Arbeitsplatz (Archivbild): Löten, Schrauben, Schreiben

Hacker-Arbeitsplatz (Archivbild): Löten, Schrauben, Schreiben

Foto: Tim Brakemeier/ dpa

Unter einem Hackerspace versteht man einen offenen Raum, in dem sich Bastler, Tüftler und Computerfreunde treffen, um sich auszutauschen und einem gemeinsamen Hobby nachzugehen. Oft gründen ein paar Interessierte einen Verein und mieten dann zusammen einen Raum, etwa eine Fabriketage, ehemalige Büroräume oder ein Ladenlokal.

Dort wird dann zusammen programmiert und gelötet, gebastelt, gesägt, gefräst, gedruckt, geklönt, gefeiert oder gegrillt. Ob dann dort Roboter gebaut, Lichtkunstwerke geschaffen oder Apps programmiert werden, kommt ganz auf die Besucher und Teilnehmer an. In einigen Hackerspaces gibt es auch Workshops für Kinder und Erwachsene oder ein Reparatur-Café, in dem die Hobby- und Berufsbastler kaputte Geräte annehmen und wieder instandsetzen.

Doch trotz vieler Gemeinsamkeiten gleicht keiner dieser Orte dem anderen: Manche sehen eher aus wie eine Werkstatt, andere wie ein gemütlicher Clubraum mit Sofas. Manche sind nicht größer als eine Zwei-Zimmer-Wohnung, andere erstrecken sich über mehrere Etagen. Dabei brauchen die meist jungen Hackerspace-Gründer zunächst einmal keine sonderlich luxuriöse Unterkunft - meist reicht für den Anfang schon ein Stromanschluss und ein paar Kästen Matebrause.

Fließender Übergang zum Fablab

Trotz ihres englischen Namens sind Hackerspaces in Deutschland entstanden. Nach und nach kristallisierten sich nämlich bei Computerfreunden und Technikbegeisterten beliebte Treffpunkte heraus, aus denen dann Hackerspaces oder auch Fablabs (mehr dazu hier) entstanden. Der Übergang zwischen Hackerspace und Fablab ist übrigens fließend, viele der Projekträume sind sogar beides in einem.

Wer in seiner Stadt einen solchen Treffpunkt haben will, muss sich ein paar Gleichgesinnte suchen und ihn sich schaffen. Dafür gaben Mitglieder des Chaos Computer Clubs schließlich eine Art Anleitung (PDF ) heraus, und spätestens daraufhin wurde das Konzept auch international gerne übernommen.

Berühmten europäischen Hackerspaces sind etwa die c-base  in Berlin, das Metalab  in Wien oder das Raum-Zeit-Labor  in Mannheim. Bekannte Exemplare in den USA sind Noisebridge  in San Francisco und NYC Resistor  in New York. Unter hackerspaces.org  findet sich eine gute Übersicht der existierenden Hackerspaces weltweit, unter anderem übersichtlich eingezeichnet auf einer Landkarte .

juh
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