WhatsApp+ Populärer Messenger-Klon vor dem Aus

WhatsApp-Logo: Einer der beliebtesten Messenger in Deutschland
Foto: AP/dpaWhatsApp versucht, Nutzer davon abzubringen, seinen Dienst per Drittanbieter-App zu nutzen. Dem auf Android-Themen spezialisierten Blog "Android Police" zufolge verweigert WhatsApp derzeit Nutzern den Zugang, wenn sie nicht den offiziellen Client nutzen, sondern alternative Programme. Betroffen sein sollen die Drittanbieter-Apps WhatsApp+ und WhatsAppMD.
Die Accounts vieler Nutzer seien gesperrt worden, heißt es. Der Service war für sie 24 Stunden lang nicht erreichbar, was in Form eines Timers deutlich gemacht wurde. Eine Bildschirmmeldung wies zudem den Weg zum Download des offiziellen WhatsApp-Clients.
Der Hintergrund der Sperrung ist naheliegend: WhatsApp, das zum Facebook-Konzern gehört, weist darauf hin, dass die alternativen Apps nicht von WhatsApp programmiert wurden, weshalb nicht für deren Sicherheit garantiert werden könne. Die Drittanbieter stünden in keinem Geschäftsverhältnis zu WhatsApp, und es sei daher nicht auszuschließen, dass persönliche Daten der Nutzer ohne deren Kenntnis und Einverständnis an weitere Fremdunternehmen weitergereicht würden.
Es wäre nicht das erste Mal, dass so etwas geschieht: Im Oktober 2014 landeten als Folge eines Serverfehlers des Drittanbieters Snapsaved geschätzte 100.000 Fotos und 10.000 Videos aus dem Chat-Service Snapchat im Netz. Gegen solche Vorfälle will sich WhatsApp absichern.
Drittanbieter-Apps sind oft populär wegen ihres im Gegensatz zum Original-Programm breiteren Funktionsumfangs. WhatsAppMD, dessen Nutzerzahlen unbekannt sind, zeigt schon das "Material Design" der ganz neuen Android-Version 5.0 Lollipop. Das kann das offizielle WhatsApp noch nicht.
Am Dienstagabend erschien auf der Google+-Seite von WhatsAppMD die Meldung, dass eine neue Programmversion fertig sei, die wieder funktioniere. Wie lange, darüber kann man nur spekulieren.
WhatsApp+ kommt nach Anbieterangaben auf 35 Millionen Downloads. Die App bietet unter anderem eine bessere Personalisierbarkeit der Benutzeroberfläche - mehr Farben, andere Hintergründe, größere Emojis. Wer WhatsApp+ nutzen will, muss das Original deinstallieren.
Im Moment dürfte das allerdings wenig Sinn ergeben: Auf der Google+-Seite von WhatsApp+ heißt es, man habe eine Unterlassungserklärung von WhatsApp bekommen. Das bedeute das Ende der App .