App-Entwicklung Yahoo bastelt an seinem eigenen Siri
Yahoo finanziert ein auf fünf Jahre angelegtes Forschungsprojekt. An dessen Ende soll zum Beispiel eine App stehen, die nicht nur reden kann, sondern auch versteht, was man sagt.
Yahoo-Chefin Marissa Mayer: Das Projekt trägt ihre Handschrift
Foto: Ethan Miller/ AFPDas Internet-Unternehmen Yahoo setzt beim Thema mobile Applikationen auf Intelligenz. Um einen verbesserten, an Nutzerbedürfnissen orientierten Datenaustausch zu gewährleisten, wollen Entwickler des Konzerns und Forscher der Carnegie Mellon University (CMU) in den kommenden fünf Jahren zusammenarbeiten. Yahoo steuert zehn Millionen Dollar bei.
In den kommenden Jahren sollen vor allem Werkzeuge erprobt werden, die Yahoos Echtzeit-Datenservice verbessern. Dabei planen die Experten der privaten Uni, auch neue Ansätze für lernfähige Programme und deren Schnittstellen zum Anwender zu testen. Bei alledem soll eine möglichst große Individualisierung von Apps je nach Nutzer erreicht werden.
Dem CMU-Präsidenten Subra Suresh schwebt bei dem Projekt namens InMind eine Art von "persönlichen Assistenten" vor. Die könnten "uns in unserem persönlichen Leben betreuen, auf unseren persönlichen Geräten", erklärte er bei der Vorstellung der Kooperation. Eine bessere Variante der iPhone-Assistentin Siri.
Die Fragen im Kontext verstehen
Einer der Hauptansatzpunkte bei InMind soll die Entwicklung von Anwendungen sein, die zu einer sinnvollen Konversation in der Lage sind. Das beinhalte, so Yahoo-Forschungschef Ron Bachmann, die Führung eines Dialogs mit weiterführenden Fragen, die auf zuvor erhaltenen und verarbeiteten Informationen beruhten. "Diese Funktion fehlt etwa bei Siri", so der Wissenschaftler. So eindrucksvoll Apples Sprachassistent auch sei, er verstehe er nie den jeweiligen Kontext einer Frage.
Mit diesem Projekt verfolge Yahoo einen deutlich ambitionierteren Kurs als andere Internet-Unternehmen bei der Finanzierung von akademischer Forschung, so die Einschätzung des "Technology Review", des Magazins des Massachusetts Institute of Technology (MIT). An die Ergebnisse dürfe man zunächst allerdings keine allzu hohen Erwartungen knüpfen. Sie würden eher der Beta-Phase entsprechen, wie sie in Unternehmen intern entwickelt würden.
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