Hackerangriff auf Yahoo US-Justiz klagt russische Geheimdienstler an

Das US-Justizministerium geht gegen zwei Mitarbeiter des russischen Geheimdiensts vor. Sie sollen an einem großen Hackerangriff auf Yahoo beteiligt gewesen sein.
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Foto: OMAR TORRES/ AFP

Wegen der Hackerangriffe auf den Internetkonzern Yahoo hat das US-Justizministerium Anklage gegen zwei Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB erhoben. Wie das Ministerium mitteilte, zielten die Angriffe auf die Yahoo-Konten von Regierungsmitarbeitern, Beschäftigten von Privatunternehmen sowie Journalisten ab.

In der Anklage wird den beiden FSB-Mitarbeitern zur Last gelegt, "kriminelle Hacker" angeheuert zu haben, um Yahoo anzugreifen. Einer der beiden soll bereits vor Wochen in Moskau festgenommen worden sein und steht dort wegen Landesverrats vor Gericht. Insgesamt wurden den Angaben zufolge vier Verdächtige angeklagt. Bei den anderen Angeklagten handelt es sich um einen weiteren Russen sowie einen Mann mit doppelter kasachisch-kanadischer Staatsbürgerschaft.

Ende 2016 waren zwei verschiedene Hackerangriffe auf Yahoo publik geworden. Im Dezember hatte Yahoo mitgeteilt, dass unbekannte Hacker im Jahr 2013 persönliche Daten von mehr als einer Milliarde Nutzer erbeutet hatten. Im September berichtete Yahoo dann von einem weiteren, großen Datenleck. Demnach wurden im Jahr 2014 Daten von rund 500 Millionen Yahoo-Nutzern Opfer einer Attacke. Die Anklagen der US-Justiz beziehen sich auf den im September bekannt gewordenen Angriff.

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Die Hacker griffen damals unter anderem E-Mail-Adressen, Telefonnummern und Geburtsdaten ab, ebenso verschlüsselte Passwörter sowie verschlüsselte oder unverschlüsselte Sicherheitsfragen und deren Antworten. Informationen über Bankkonten oder Zahlungsmethoden seien nicht erbeutet worden, hieß es. (Hier lesen Sie, wie Sie sich gegen Hackerangriffe wappnen können.)

Update, 16. März: Das FBI vermutet, dass die Hacker per Phishing-Attacke in das Netzwerk eindringen konnten, berichtet das Tech-Portal "Ars Technica" . Demnach erhielt vermutlich ein Mitarbeiter eine gefälschte Mail und hat daraufhin den Angreifern versehentlich Zugang zum System verschafft. Laut FBI soll es sich dabei allerdings um kein Mitglied der obersten Führungsriege handeln.

gru/juh/AFP
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