Xiaomi statt Samsung Russen kaufen zunehmend chinesische Smartphones

Handys made in China boomen in Russland – sie füllen die Lücke, die Firmen wie Apple und Samsung hinterlassen haben. Diese hatten sich nach Russlands Angriff auf die Ukraine aus dem Land zurückgezogen.
Präsentation des Xiaomi Mi9 in Peking 2019

Präsentation des Xiaomi Mi9 in Peking 2019

Foto: Jason Lee / REUTERS

Nach dem Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine zogen sich viele westliche Elektrofirmen schnell aus Russland zurück. Lange wurde danach gemutmaßt, ob nun die Smartphones in Russland knapp würden.

Inzwischen orientiert sich der russische Markt offenbar nach Osten.

Das zeigen Zahlen, die der russische Elektrofachmarkt M.Video-Eldorado veröffentlicht hat. Einer Mitteilung zufolge ist der Marktanteil chinesischer Smartphone-Firmen in den vergangenen Monaten stetig gestiegen: von 50 Prozent im ersten Quartal 2022 auf 60 Prozent im April und 70 Prozent im Juni dieses Jahres.

Das meistverkaufte Smartphone auf dem russischen Markt sei ein Modell von Xiaomi, heißt es in der Pressemitteilung weiter. In der Beliebtheit dahinter Samsung, dann Realme, Apple und Poco – also zwei westliche und zwei weitere chinesische Marken.

Dass sich Samsung und Apple trotz des inzwischen Monate andauernden Lieferstopps noch auf dieser Liste finden, erkläre sich durch Restbestände entsprechender Geräte bei den Elektrohändlern. Diese dürften bald erschöpft sein.

Das Angebot chinesischer Handys wird indes sukzessive ausgebaut. »Jetzt stehen in unseren Netzwerken etwa 500 Positionen von Smartphones chinesischer Unternehmen zur Auswahl, das sind etwa zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor«, erklärt M.Video-Eldorado-Sprecher Nikita Tikhvinsky.

Der durchschnittliche Smartphone-Preis sei in den vergangenen drei Monaten um vier Prozent gesunken, gibt M.Video weiterhin an. Das könnte auch daran liegen, dass die Menschen in Russland angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage auf billigere Modelle zurückgreifen.

mgo/Reuters

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