Die Videoreihe hat längst Ableger inspiriert. Zum Thema Kopftuch zum Beispiel:
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Dieser Beitrag wurde am 03.02.2017 auf bento.de veröffentlicht.
Es gibt nur wenige Konflikte auf der Welt, die so lange für so viel Leid sorgen: Die Gebietsansprüche zwischen Israel und Palästina haben zu mehreren Kriegen geführt, zu Aufständen und Attentaten. Eine Versöhnung – trotz regelmäßiger Friedensbemühungen – scheint in weiter Ferne.
Den Filmemachern der Reihe "100 Years of Beauty" ist das egal, seit mehr als einem Jahr produziert "Cut" Schönheitsvideos (bento). Im Zeitraffer zeigen sie, wie sich Mode und Make-up in einem Land von Jahrzehnt zu Jahrzehnt verändern.
Im Video sind die Models Stav Livne und Zenah Abul Khair zu sehen, rund 250.000 Views hat das Video auf Facebook und YouTube bisher gesammelt. Stav ist eine israelische Schauspielerin, Zenah wurde im vergangenen Jahr zu Miss Middle East gewählt. Beide wissen, dass sie hier einem Konflikt ihr Gesicht geben. "Ich war so nervös", sagt Zenah auf Instagram. "Denkt daran, Stav ein bisschen Liebe zu schenken", gibt sie ihren Fans mit auf den Weg.
Was das Video natürlich auch zeigt: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts trugen die muslimischen Frauen seltener Kopftuch, erst in den Siebzigerjahren kam es stark in Mode. Und mit den angedeuteten Armee-Klamotten wird immer wieder deutlich, dass der Nahost-Konflikt real ist und Menschenleben kostet.
Stav schreibt auf Instagram, sie sei "geehrt", mit Zenah zusammenarbeiten zu dürfen. Und auch den Fans der beiden geht es vor allem um das Miteinander: Begeistert kommentieren sie das Video, erkennen israelische und palästinensische Volkstänze in den Bewegungen wieder.
Nur über die Frage nach der Kopfbedeckung streiten sich manche: Auch jüdische Frauen hätten schon immer Kopftücher getragen, auch muslimische Frauen würden heute auf den Hidschab verzichten, heißt es in den Kommentaren bei Facebook.
Doch die Debatte führt zum eigentlichen Kern des Videos zurück: Die Mode ändert sich, die Selbstbestimmung bleibt.
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