Absturz in Algerien Offenbar ein Überlebender bei Flugzeugunglück

Beim Absturz einer algerischen Militärmaschine mit mehr als siebzig Todesopfern hat es offenbar einen einzigen Überlebenden gegeben. Das teilte ein hochrangiger Zivilschutzvertreter mit.
Trümmer nach Absturz: Algerisches Frachtflugzeug vom Typ C-130 Hercules

Trümmer nach Absturz: Algerisches Frachtflugzeug vom Typ C-130 Hercules

Foto: Str/ dpa

Algier - Es ist eines der schwersten Flugzeugunglücke in der Geschichte Algeriens: Ein Militärtransporter vom Typ C-130 Hercules ist nach Angaben der Zeitung "al-Watan" in der Provinz Oum el Bouaghi im Norden des Landes abgestürzt. Ein hochrangiger Vertreter des algerischen Zivilschutzes teilte mit, es seien wohl sämtliche Insassen der Maschine ums Leben gekommen - mit Ausnahme eines einzigen Überlebenden.

Um wen es sich dabei handelt und wie es dieser Person geht, ist bislang unbekannt. Laut dem Fernsehsender al-Dschasira wurde der Überlebende in ein Krankenhaus in der Stadt Constantine gebracht . An Bord des Flugzeugs waren beim Start in Tamanrasset im Süden des Landes 99 Passagiere und vier Besatzungsmitglieder. Bei einer Zwischenlandung in Ouargla sollen aber Passagiere von Bord gegangen sein. Bislang wurden den Angaben zufolge mehr als 77 Leichen geborgen.

Wie es zu dem Unglück kam, ist bisher unklar. Algerische Medien berichteten von widrigen Wetterbedingungen, die zum Zeitpunkt des Absturzes in der Region geherrscht hätten. Beim Landeanflug auf den Flughafen von Constantine soll die Kommunikation zwischen Flugsicherung und Cockpit abgebrochen sein.

Die C-130 Hercules des US-amerikanischen Herstellers Lockheed mit vier Turboprop-Triebwerken sollte laut "al-Watan" Soldaten und Angehörige nach Constantine transportieren. Das Flugzeug kam demnach aus dem Süden des Landes. Für die Bergungsarbeiten wurden zahlreiche zivile und militärische Kräfte mobilisiert.

Das Flugzeugunglück ist eines der schlimmsten in der Geschichte der algerischen Luftfahrt. 2003 waren beim Absturz einer Air-Algérie-Maschine nahe der Wüstenstadt Tamanrasset 102 Menschen ums Leben gekommen. Eines der Triebwerke der Boeing 737 hatte während des Starts Feuer gefangen. Wenige Sekunden nach dem Start stürzte das Flugzeug ab, zerbrach und brannte völlig aus.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) reagierte in Berlin "mit großer Bestürzung" auf die Nachricht. In einem Schreiben an seinen algerischen Kollegen Ramtane Lamamra sprach er Angehörigen und algerischem Volk "angesichts dieses furchtbaren Unglücks mein tief empfundenes Beileid" aus

rls/dpa/AP/Reuters
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