


Dieser Beitrag wurde am 08.06.2018 auf bento.de veröffentlicht.
Am Samstag ziehen wieder israelfeindliche Demonstranten durch Berlin – jedes Jahr aufs Neue. Angemeldet sind 2000 Menschen. Die Polizei schaut auf die Demo besonders kritisch: Denn jedes Jahr kommt es zu antisemitischer Hetze und zu Straftaten.
Wer genau steckt hinter der Demo? Und wie wehren sich Berliner gegen die Antisemiten? Die wichtigsten Antworten zur Al-Quds-Demo:
Quds ist der arabische Name für Jerusalem – und ein Symbol für den Nahostkonflikt. Israel und Palästina beanspruchen Jerusalem für sich als Hauptstadt. Der alljährliche Al-Quds-Tag soll von arabischer Seite aus daran erinnern, dass die Palästinenser ein Anrecht auf Jerusalem haben.
Aber: Tatsächlich geht es nicht um Politik, sondern um Hass. Extremistische muslimische Verbände nutzen die Demos am Quds-Tag, um gegen Juden zu hetzen, Neonazis und andere Israelfeinde stimmen mit ein.
Vergangenes Jahr trugen Teilnehmende Symbole der Terrororganisation "Volksfront zur Befreiung Palästinas", über Lautsprecher wurde "Kindermörder Israel" skandiert, auf Schildern hieß es, Israel töte "alle 3 Tage" ein Kind. (Tagesspiegel)
Weil sich die Demo an einem bestimmten Datum orientiert – dem letzten Freitag im Fastenmonat Ramadan. Der iranischen Revolutionsführer Ayatollah Khomeini hatte diesen 1979 ausgerufen, um das Existenzrecht Israels infrage zu stellen.
In Berlin rufen Israelfeinde seit 1996 zur Al-Quds-Demo.
Beobachter vermuten, dass die Hisbollah hinter den Aufmärschen steckt. Die Hisbollah ist eine von Iran unterstützte Terrorgruppe aus dem Libanon. Sie organisiert weltweit viele der Proteste, heißt es in einem Gutachten des Bundes.
In Deutschland soll das unter anderem durch das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) geschehen. Das IZH wird vom Hamburger Verfassungsschutz beobachtet und in Berichten als "Instrument der iranischen Staatsführung" eingestuft. Offiziell tritt das IZH nicht mehr als Veranstalter auf, eine Gruppe namens "Quds-AG" organisiert die Demos.
Die Antisemiten verstecken ihren Hass hinter möglichst harmlosen Formulierungen. Das gewählte Motto der diesjährigen Veranstaltung lautet: "Kreuzzug gegen den Islam? Gemeinsam gegen das Unrecht auf die Straße!"
Und in dem Demo-Aufruf auf Facebook heißt es: "Für ein freies Palästina und ein gleichberechtigtes Zusammenleben aller Religionsgemeinschaften". Die Worte "Israel" oder "Jude" werden gar nicht erwähnt.
Laut "Berliner Morgenpost" diese beiden:
Alle im Berliner Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien, außer der AfD, unterstützen die Gegendemos. Außerdem der DGB, die Jüdische Gemeinde zu Berlin, die Deutsch-Israelische Gesellschaft, die Kurdische Gemeinde Deutschland sowie der Lesben- und Schwulenverband.
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.