Fotos von CSD-Feiern Allzeit Pride – Wochenende in Regenbogenfarben

Hauptsache bunt: In Stockholm zieht an diesem Samstag Skandinaviens größte Pride-Parade durch die Straßen. So fröhlich diese Demo für Liebe, Menschenrechte und sexuelle Vielfalt ist, in diesem Jahr hat sie einen tragischen Hintergrund.

Denn es ist erst sechs Wochen her, dass es in Oslo, im benachbarten Norwegen, einen Terroranschlag auf eine Schwulen-Bar gab, bei dem zwei Menschen starben und mehr als 20 verletzt wurden. Das Foto zeigt Blumen, die im Gedenken an die Opfer in der Nähe des Tatorts niedergelegt wurden, nur wenige Tage danach.

Deshalb haben die Organisatoren der Osloer Pride-Parade in diesem Jahr alle Veranstaltungen abgesagt, auf Anraten der Polizei. Es wird daher damit gerechnet, dass viele Teilnehmer, die gern in Oslo teilgenommen hätten, auf der Parade im schwedischen Stockholm (Foto) dabei sind.

Mondäne Kostüme, dazu Pink und die Farben des Regenbogens: In Stockholm wird ausgelassen gefeiert. Mancher würde sagen: Jetzt erst recht. Mit Pride-Paraden im Sommer wird in vielen Städten des Christopher Street Days (CSD) gedacht: Am 28. Juni 1969 hatte die Polizei die Schwulenbar Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street gestürmt. Es folgten tagelange schwere Zusammenstöße zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften. Der Aufstand gilt als Geburtsstunde der LGBTQ-Bewegung.

Die Veranstalter in Stockholm erwarteten im Vorfeld rund 50.000 Teilnehmer sowie etwa eine halbe Million Menschen am Straßenrand. Die Coronapandemie hatte größere Paraden in den beiden vergangenen Jahren verhindert.

Gekommen sind auch Mitglieder der Bearded Villains, einer Gruppe Männer, die sich für Toleranz und Vielfalt einsetzen und deren Merkmal die quietschbunten Bärte sind.

Auch viele Politiker und Politikerinnen sind vertreten, hier die schwedische Kulturministerin Jeanette Gustafsdotter ...

... und hier Ebba Busch, die Parteivorsitzende der christdemokratischen Partei KD.

Komme lieber ungewöhnlich: Bei der Kostümierung ist alles erlaubt ...

... und nicht alles wird durch eine rosa Brille gesehen.

Nicht nur in Stockholm, auch im niederländischen Amsterdam läuft derzeit eine große Pride-Parade. Der Höhepunkt ist hier die Kanalparade, an der auch Bürgermeisterin Femke Halsema (rot gekleidet) teilnimmt.

Auch in Amsterdam musste das Fest aufgrund der Coronapandemie zwei Jahre in Folge ausfallen.

Da scheint es bei vielen Teilnehmerinnen ...

... und Zuschauern Nachholbedarf zu geben.

Die Kanalparade findet durchaus nicht nur mit klassischen Booten statt.

Bei der Teilnehmerzahl ist derzeit lediglich die Rede von »Hunderttausenden«.

Die Veranstaltung in Amsterdam findet in diesem Jahr zum 25. Mal statt.

In Deutschland ziehen ebenfalls mehrere Pride-Demos durch die Städte. Eine der größten findet im Rahmen der Pride Week in Hamburg statt. Zur Eröffnung wurde die Regenbogenflagge am Hamburger Rathaus gehisst.

Höhepunkt der Pride Week ist die Christopher-Street-Day-Demo, die noch bis zum Abend läuft. Mit dabei: Peggy Parnass, Grünen-Bundesvorsitzende Ricarda Lang, Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, Hamburg-Pride-Vorsitzende Nicole Schaening und Bürgermeister Peter Tschentscher.

Nicht ganz so politisch: die TV-Starlets Micaela Schäfer (l.) und Claudia Obert (M.) sowie Yvonne Woelke, Miss Germany 1999. Für die Demo haben sich 82 Gruppen angemeldet, so viele wie noch nie, meldeten die Organisatoren. Es wird mit Hunderttausenden Teilnehmern und Zuschauern gerechnet.

Auf dem zugehörigen Straßenfest singt unter anderem Blümchen.

Bereits am Freitag hat sich in Mainz die Drag Queen Ember Remember vor einem Barockportal des Kurfürstlichen Schlosses in Szene gesetzt.

Auch dort wird für gleiche Rechte, Akzeptanz und Selbstbestimmung queerer Menschen demonstriert, unter dem Motto »Jetzt Farbe bekennen«. Drag Queen Igitte von Bingen moderiert die Bühnenshow der Veranstaltung ...

... daneben treten Nicci Mix, Charmaine Champagne und Kitty Catharsis auf.