

Fort Hood - Fünf Tage nach dem Amoklauf in einer texanischen Kaserne hat US-Präsident Barack Obama in einer bewegenden Zeremonie vor mehreren tausend Soldaten der Opfer gedacht. Obama verlas am Ort des Verbrechens die Namen der 13 Toten und ehrte die Verstorbenen in seiner Rede als Helden, die nie vergessen würden.
"Es mag schwer sein, die verdrehte Logik zu verstehen, die zu dieser Tragödie geführt hat", sagte Obama und fügte mit Blick auf den muslimischen Glauben des mutmaßlichen Täters hinzu, dass kein Glaube diese mörderischen und feigen Taten rechtfertigen könne.
Der US-Präsident nannte während der Trauerveranstaltung den Namen von Major Nidal Hasan nicht, sagte aber: "Der Täter wird der Gerechtigkeit zugeführt - in dieser Welt und der nächsten."
Der Militärpsychiater Nidal Malik Hasan hatte bei seinem Amoklauf am Donnerstag zwölf Soldaten und einen Zivilisten getötet sowie 42 Menschen verletzt.
Etwa 15.000 Soldaten hatten sich sich zum Abschied von ihren Kameraden und dem getöteten Zivilisten versammelt, darunter auch mehrere, die bei dem Amoklauf verletzt worden waren. Obama hatte eigens seine geplante Asienreise um einen Tag verschoben, um die Toten am Ort des Blutvergießens ehren zu können.
Entlang dem Rednerpult waren die Bilder der Opfer aufgereiht, dahinter standen entsprechend der Tradition je ein Paar Stiefel mit einem Gewehr, auf dem ein Helm aufgespießt war. Nach der Trauerfeier schritt Obama die Reihe von Fotos der getöteten Soldaten ab und legte neben jedes eine Münze des Oberbefehlshabers.
Anschließend nahmen der Präsident und seine Frau Michelle sich Zeit, mit Hinterbliebenen und Verletzten persönliche Gespräche zu führen.
Aber auch Kritik an der Militärführung wurde laut. Ein Teilnehmer an der Trauerfeier sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AP, die Stimmung in der Kaserne sei von Trauer in Empörung umgeschlagen. "Viele Leute sind wütend, weil sie das Gefühl haben, dass dies hätte verhindert werden können", sagte der 25-jährige Soldat Brian Hill.
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Letzte Ehre: Nach der Trauerrede für die Opfer des Amoklaufs von Fort Hood schreiten Barack Obama und seine Frau Michelle eine Reihe von Fotos der Opfer ab.
"Kein Glaube rechtfertigt diese mörderischen und feigen Taten": Obama ehrte bei seiner Trauerrede in Fort Hood die Opfer des Amoklaufs als Helden und verurteilte die Bluttat.
Nationalhymne zu Ehren der Opfer: Etwa 15.000 Soldaten und zahlreiche Angehörige versammelten sich zum Abschied von den Getöteten.
Viele Anwesende hatten während der bewegenden Zeremonie Tränen in den Augen.
Auch mehrere bei dem Amoklauf verletzte Soldaten nahmen an der Trauerfeier teil.