Frauenfeindlichkeit Meta sperrt Influencer Andrew Tate bei Instagram und Facebook

Über die sozialen Medien erreichte er ein Millionenpublikum – und streute dort seine misogynen Botschaften. Nun wurden Andrew Tates Profile geblockt. Außerdem wird wegen Menschenhandels gegen den Ex-Kickboxer ermittelt.
Auf Instagram und Facebook ist Andrew Tate nicht mehr zu finden

Auf Instagram und Facebook ist Andrew Tate nicht mehr zu finden

Foto: Jakub Porzycki / NurPhoto / imago images

Frauen dürften nicht Auto fahren, sind das Eigentum des Mannes und gehören ins Haus – mit solchen Aussagen fiel der ehemalige britisch-amerikanische Kickboxer Andrew Tate seit Wochen auf Social-Media-Plattformen auf. Nun wurden seine Profile auf Instagram und Facebook gesperrt.

Tate, bekannt auch aus der Realityshow »Big Brother«, hatte zuletzt 4,7 Millionen Instagram-Follower. Gegenüber BBC erklärte Meta, der Mutterkonzern von Facebook und Instagram, dass Tate mit seinen Inhalten gegen die Nutzungsbestimmungen verstoßen habe und darum gesperrt worden sei. Der Konzern nannte keine weiteren Einzelheiten.

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Ein Sprecher von TikTok äußerte sich gegenüber BBC: »Wir entfernen seit Wochen verletzende Videos und Konten, und wir begrüßen die Nachricht, dass auch andere Plattformen gegen diese Person vorgehen.« Zu den weit verbreiteten Inhalten gehörten Videos, in denen Tate sagte, Frauen seien das Eigentum eines Mannes und Vergewaltigungsopfer seien selbst schuld an ihren Übergriffen, berichtet der »Guardian«.

Auch die von ihm gegründete »Hustler's University« – auf junge Männer ausgerichtete Online-Kurse, die Tate zum Durchbruch in den sozialen Medien verhalf – wurde eingestellt. Die Plattform, die jungen Männern verspricht, Tausende von Pfund zu verdienen, hatte ihr Affiliate-Marketing-Programm mit der Begründung gestoppt, es habe »keine Zukunft«, heißt in den britischen Medien. Das Programm ermöglichte es Tates Anhängern, Provisionen für die Anwerbung neuer Mitglieder zu erhalten, und ermutigte sie, Videos von ihm zu posten, um so viele Empfehlungen wie möglich zu erhalten. Dies führte dazu, dass Tausende von Videos des ehemaligen Kickboxers und Reality-Stars in den sozialen Medien geteilt wurden und Tate zum viralen Ruhm verhalfen.

Anders als etwa auf Instagram verfügt Tate allerdings über keinen eigenen TikTok-Account. Seine Videos werden ausschließlich von seinen Fans geteilt. Ein TikTok-Sprecher erklärte gegenüber der BBC: »Frauenfeindlichkeit ist eine hasserfüllte Ideologie, die auf TikTok nicht toleriert wird.«

Der 35-Jährige halte sich laut britischen Medienberichten aktuell in Rumänien auf. Demnach sollen dort Ermittlungen wegen Menschenhandels und Vergewaltigung gegen den britisch-amerikanischen Doppelbürger laufen.

jpa
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