

Rom - Eine Femen-Aktivistin, die an Weihnachten barbusig das Jesuskind aus der Krippe am Petersdom stehlen wollte, ist wieder frei. Jedoch dürfe die Frau nie mehr den Vatikan, die Peterbasilika und "andere außerstaatliche Orte" des Heiligen Stuhls betreten, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi.
Die Femen-Aktivistin Jana Aschdanowa war am Ersten Weihnachtstag mit freiem Oberkörper in die große Weihnachtskrippe auf dem Petersplatz geklettert und hatte dort die Jesus-Figur an sich gerissen. Ein Wachmann überwältigte die Frau. Zu dem Vorfall kam es etwa eine Stunde nach der Ansprache von Papst Franziskus und seinem Segen "Urbi et Orbi", den er vor Zehntausenden Gläubigen sprach.
Nach Aschdanowas Festnahme hatte Vatikan-Sprecher Lombardi zunächst von einem "extrem schwerwiegenden" Vorfall gesprochen, weil die "religiösen Gefühle einer großen Zahl von Menschen" verletzt worden seien. Der Aktivistin drohte deshalb ein Prozess wegen "Störung des Friedens, obszöner Akte in der Öffentlichkeit und Diebstahl".
Stattdessen votierten die Justizbehörden des Vatikans nun dafür, Aschdanowa lediglich einen Bann für bestimmte kirchliche Orte aufzuerlegen.
Der Auftritt an der Krippe war nicht die erste Protestaktion von Femen gegen den Vatikan. "Die katholische Kirche hat Frauen jahrhundertelang unterdrückt, und es ist Zeit, dass Feministen dagegen ihre Stimme erheben", teilte die Gruppe auf ihrer Webseite mit.
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Bizarre Szene auf dem Petersplatz: In der aufwendig gestalteten Weihnachtskrippe tauchte am 25. Dezember eine Femen-Aktivistin auf,...
...die auf ihrem entblößten Oberkörper einen politischen Slogan zeigte und Parolen schrie. Ein Wachmann überwältigte die Frau; hier ist er rechts im Bild zu sehen.
Nur eine Stunde vor dem Zwischenfall hatte Papst Franziskus vom Balkon des Petersdoms aus seinen Segen "Urbi et Orbi" gespendet.
Bei der Protestaktion der Ukrainerin in der Krippe verstand der Vatikan keinen Spaß - nach ihrer Festnahme war zunächst von einem "extrem schwerwiegenden" Vorfall die Rede, weil die "religiösen Gefühle einer großen Zahl von Menschen" verletzt worden seien.
Besonders übel nahm man Jana Aschdanowa wohl, dass sie das Jesuskind aus der Krippe gerissen hatte. Hier sieht man, wie die Aktivistin mit der Puppe hantiert. Ein Wachmann versucht, ihre Blöße zu bedecken.
Auf eine Anklage verzichten die Justizbehörden dennoch. Aschdanowa ist inzwischen wieder auf freiem Fuß, sie darf allerdings nie wieder den Vatikan betreten.
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