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Kunst-Skandal Antisemitismus-Experte Mendel gibt Beraterfunktion für die Documenta auf

aus DER SPIEGEL 28/2022

Der Leiter der Bildungsstätte Anne Frank, Meron Mendel, will die Documenta nicht länger im Antisemitismus-Skandal beraten. »Ich habe der Documenta-Leitung Anfang der Woche mitgeteilt, dass ich als Berater nicht mehr zur Verfügung stehe«, sagte Mendel im Interview mit dem Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL. Er vermisse »den ernsthaften Willen, die Vorgänge aufzuarbeiten und in einen ehrlichen Dialog zu treten«, sagte der 45-Jährige. Er habe gedacht, seine Aufgabe sei es, die Kunstwerke zu begutachten und mit Ruangrupa, der künstlerischen Leitung, in einen Dialog zu treten. »Aber nach mehr als zwei Wochen ist weder das eine noch das andere passiert«, so Mendel zum SPIEGEL. Auch die Idee zur Gründung eines hochkarätig besetzten Beirats aus Antisemitismus-Experten sei abgelehnt worden. »Mir drängt sich der Eindruck auf, dass hier auf Zeit gespielt werden sollte, bis die Documenta 15 vorüber ist«. Mendel sagte, er wünsche der Documenta, dass sie den richtigen Umgang mit dem Konflikt finde. »Aber ich beende an dieser Stelle mein Engagement, weil weder die Rahmenbedingungen noch die Verbindlichkeit für einen erfolgreichen Prozess gegeben sind«.

CSC
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