Nach 57 Jahren Weltraumforschung ist das Arecibo-Teleskop in Puerto Rico Geschichte. Das einst größte Radioteleskop der Welt stürzte am Dienstag in sich zusammen. Eine 900 Tonnen schwere Instrumentenplattform fiel mehr als 130 Meter in die Tiefe und hinterließ schwere Schäden in der riesigen Reflektorschüssel. Verletzt wurde niemand.
Mit dem Teleskop empfingen Wissenschaftler aus der ganzen Welt seit Jahrzehnten Radiowellen aus dem Weltall. Arecibo half dabei, Planeten zu studieren, außerirdisches Leben zu suchen und gefährliche Asteroiden aufzuspüren.
Berühmt wurde der Bau mit 305 Metern Durchmesser 1995 als Filmkulisse: in dem Radioteleskop spielten entscheidende Stunt-Szenen des James Bond-Films »GoldenEye« mit Pierce Brosnan.
Das Arecibo-Observatorium hatte das Teleskop schon im August außer Betrieb genommen. Damals riss ein tragendes Stahlkabel und hinterließ ein 30 Meter großes Loch in der Hauptschüssel. Nach weiteren Schäden entschied die zuständige Behörde im November, dass eine Reparatur zu gefährlich sei. Der Abriss des Teleskops war bereits geplant – und hat sich nun womöglich beschleunigt.