Zugunglück in Bad Aibling Fahrdienstleiter wollte Züge noch per Notruf stoppen

Unglücksstelle bei Bad Aibling: 50-köpfige Sonderkommission sucht nach der Ursache
Foto: Peter Kneffel/ dpaEin Fahrdienstleiter im Stellwerk von Bad Aibling versuchte am Dienstag, die aufeinander zu rasenden Züge per Notruf zu stoppen. Er setzte kurz hintereinander über Sprechfunk zwei Notrufe an die Züge ab. Dafür benutzte er ein spezielles Mobilfunknetz der Bahn mit einer Notruffunktion. Das berichtet DER SPIEGEL.
Der erste Notruf erreichte die Lokführer wohl kurz vor dem Crash, der zweite erfolgte offenbar, als sich die Züge bereits ineinander verkeilt hatten. Laut einem Sprecher des Eisenbahn-Bundesamtes wird der Zugfunkverkehr zwischen dem Stellwerk und den Triebwagenführern ausgewertet und ist Bestandteil der Ermittlungen.
Bei dem Zusammenstoß am Dienstagmorgen waren mehrere Menschen ums Leben gekommen, Dutzende wurden verletzt. Eine Sonderkommission der Kriminalpolizei soll die Ursache des Unglücks ermitteln. Eine Theorie hat sich in den ersten Tagen verdichtet: Demnach soll der Fahrdienstleiter beiden Zügen kurz hintereinander gestattet haben, die eingleisige Strecke zu befahren.
Wichtige Erkenntnisse erhoffen sich die Ermittler von den Blackboxes, die während der Fahrt Informationen aufzeichnen. Am Freitag teilte die Polizei mit, mittlerweile sei auch die dritte Blackbox in den Trümmern gefunden worden.
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Zugunglück: Der Unfall bei Bad Aibling