Olympische Winterspiele 2014 Ban Ki Moon ruft zur Unterstützung Homosexueller auf
Klare Worte gegen Homophobie: Einen Tag vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Sotschi hat Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon die Diskriminierung Homosexueller mit scharfen Worten verurteilt. Das ist auch eine Kritik an Russlands Präsident Putin.
Sotschi - Als erster Uno-Generalsekretär hat Ban Ki Moon auf einer Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gesprochen - und dabei kurz vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Sotschi für Aufregung gesorgt. Der Diplomat aus Südkorea verurteilte Homophobie in seiner Rede mit scharfen Worten.
"Wir alle müssen unsere Stimme erheben gegen Attacken gegen Lesben, Schwule, bisexuelle, transsexuelle und intersexuelle Menschen", sagte er. "Wir müssen uns gegen die Verhaftungen, Gefängnisstrafen und diskriminierenden Einschränkungen wehren, die ihnen drohen." Mit seinen Worten kritisierte der Diplomat aus Südkorea indirekt auch Kreml-Chef Wladimir Putin und dessen Anti-Homosexuellen-Gesetz, das seit mehreren Monaten weltweit für große Empörung sorgt.
Das Gesetz verbietet etwa, in Gegenwart von Minderjährigen positiv über Homosexualität zu sprechen. Schwulen und Lesben drohen Geldstrafen und sogar Haft. Vizeregierungschef Dmitri Kosak versicherte, bei den Spielen werde niemand diskriminiert. Allerdings müssten Homosexuelle "Kinder in Ruhe" lassen.
Nach der Ansprache Ban Ki Moons bekräftigte IOC-Präsident Thomas Bach dessen Appell, während der Sotschi-Spiele den olympischen Frieden einzuhalten und mahnte vor allem die Konfliktparteien in Syrien, im Südsudan und in der Zentralafrikanischen Republik zur Waffenruhe.
Die Olympischen Winterspiele in Sotschi beginnen am Freitag und enden am 23. Februar. Wegen des Gesetzes gegen sogenannte homosexuelle Propaganda vor Minderjährigen riefen einzelne Sportler, Künstler und Politiker zum Boykott des Sportgroßereignisses auf. Gewaltsame Übergriffe auf Homosexuelle in Russland hatten zuletzt zugenommen.
jka/AFP/dpa/sid