Bangladesch Mädchen wegen Ehebruchs zu Tode geprügelt

Eine 14-Jährige ist in Bangladesch mit einem Bambusstock zu Tode geprügelt worden. Die Polizei verhaftete einen Geistlichen, der die Strafe wegen Ehebruchs angeordnet haben soll. Der angebliche Liebhaber floh.

Dhaka - Nach 70 Schlägen brach das Mädchen zusammen, wenig später starb es im Krankenhaus: In Bangladesch hat die Polizei am Donnerstag einen islamischen Geistlichen wegen des Todes einer 14-Jährigen verhaftet. Dem Mann wird vorgeworfen, den Teenager zu 100 Schlägen mit einem Bambusrohr verurteilt zu haben. Sie habe angeblich eine Beziehung zu einem verheirateten Mann, lautete der Grund für die öffentliche Züchtigung.

Der angebliche Liebhaber wurde ebenfalls zu 100 Schlägen verurteilt. Er soll jedoch nach Polizeiangaben geflohen sein. Der Vorfall ereignete sich in einem Dorf im südwestlichen Distrikt Schariatpur, etwa 60 Kilometer von der Hauptstadt Dhaka entfernt.

Sogenannte Fatwas, religiöse Edikte, sind im muslimisch geprägten Bangladesch offiziell verboten. Dennoch halten Geistliche oftmals Gerichtsverfahren ab, bei denen Urteile gefällt werden, die sich auf das islamische Recht der Scharia berufen. Solche Prozesse werden meist in abgelegenen, ländlichen Gegenden abgehalten.

sar/dapd

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren