Belgien Ermittler entdecken 2,3 Tonnen Kokain in einer Woche

Tatort "The Pasta House" in Antwerpen: Schüsse am frühen Freitagmorgen
Foto: KRISTOF VAN ACCOM / Belga / imago imagesEtwa 2,3 Tonnen Kokain haben belgische Ermittler binnen einer Woche in der belgischen Hafenstadt Antwerpen entdeckt. Acht Verdächtige wurden bei mehreren Einsätzen festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Antwerpen der Nachrichtenagentur Belga mitteilte. Die Hafenstadt gilt als einer der wichtigsten Umschlagplätze für die illegale Droge in Europa.
Allein am vergangenen Montag entdeckten Ermittler den Angaben zufolge bei zwei Einsätzen im Hafen mehr als eine Tonne des Rauschgifts - zuerst 400 Kilogramm und dann noch einmal 677 Kilo. Vier Männer zwischen 23 und 58 Jahren, die die Drogen wegschaffen wollten, wurden gefasst, wie Sprecherin Stéphanie Chomé Belga mitteilte. Mehrere weitere Verdächtige entkamen jedoch.
Schon am 20. August waren im Hafengebiet 510 Kilo Kokain entdeckt und drei Verdächtige festgenommen worden. Am 21. August waren es noch einmal 675 Kilogramm. Ein Hafenarbeiter hatte Verdacht erregt, als er auf einen Container klettern wollte. Im Innern fanden die Fahnder die Drogen, der Mann wurde ebenfalls festgenommen.
Die in Antwerpen sichergestellten Drogenmengen sind in den vergangenen Jahren enorm gestiegen, auch wegen effizienterer Fahndung. 2019 hatten die Behörden insgesamt 61,8 Tonnen Kokain beschlagnahmt. Die größten Kokainmengen kommen aus Brasilien, Ecuador und Kolumbien.
Schüsse und Granaten - Zahl der Gewalttaten im Drogenmilieu steigt
Im Zusammenhang mit Drogenkriminalität kommt es immer häufiger zu Gewalttaten. Innerhalb nur einer Woche gab es Lokalmedien zufolge in Antwerpen mehrere gewaltsame Übergriffe. Auf ein italienisches Restaurant im östlichen Stadtteil Deurne wurde am frühen Freitagmorgen das Feuer eröffnet, berichtete "The Brussels Times" . Der Besitzer des offenbar so gut wie nie geöffneten "Pasta House" wohnt demnach im Antwerpener Bezirk Borgerhout, wo es in den Tagen zuvor ebenfalls zu einer Schießerei gekommen war. Auch Granaten seien explodiert.
Verletzt wurde offenbar niemand. Die Polizei ermittelt. Als Reaktion auf Sprengstoffanschläge und Schüsse hat der Stadtrat von Antwerpen für September eine Sitzung des Komitees für öffentliche Sicherheit einberufen.
Bereits im Jahr 2019 hatte der Leiter der US-Drogenbekämpfungsbehörde DEA nicht nur Kolumbien, sondern auch Antwerpen besucht und bekräftigt, man werde global agierende Drogenhändler mit aller Kraft bekämpfen. Rotterdam und Amsterdam haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Auch im Hamburger Hafen werden regelmäßig riesige Mengen Rauschgift konfisziert - unlängst waren es 1,5 Tonnen Kokain zwischen Reissäcken.