

Berlin - Der Flughafen Tegel wirkt wie ein zu groß geratener Busbahnhof, ein chronisch überlasteter noch dazu. Dass hier Flugzeuge unbeschadet abheben und landen, grenzt mittlerweile an ein Wunder: Im ersten Halbjahr 2013 fertigte der Hauptstadtflughafen 9,2 Millionen Passagiere ab - so viele wie nie zuvor in den ersten sechs Monaten eines Jahres.
Damit der Betrieb am derzeit einzigen Hauptstadtflughafen sicher bleibt, müssen Rettungsdienst, Feuerwehr und Polizei regelmäßig unter Beweis stellen, dass sie auf Unglücke gut vorbereitet sind. Bei der Großübung "Rescue TXL 2013" wurde dazu am Samstag ein Brand im Terminalbereich mit mehreren Schwerverletzten simuliert. Etwa hundert Menschen mussten die Helfer in Sicherheit bringen. Internationale Bestimmungen verlangen von Flughafenbetreibern alle zwei Jahre solch umfassende Notfallübungen.
Ob der Sicherheitscheck bestanden sei, werde sich erst in ein paar Tagen nach Abschluss der Auswertungen zeigen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Bei Großübungen wie in Tegel werden die Szenarios von den Helfern so durchgespielt, als würden sie tatsächlich stattfinden, Darsteller mimen Verletzte.
Bei den Rettungskräften soll so das Gefühl entstehen, als wären sie in einem realen Einsatz - so erleben sie auch den damit verbundenen Stress. Beobachter können anschließend Schwachstellen analysieren und Sicherheits- und Einsatzkonzepte verbessern.
Am Nachmittag zog ein Flughafensprecher bereits eine vorläufige Bilanz: Die Hauptziele der Übung seien nach dem jetzigen Stand erreicht. Für die Übung hatten die Rettungskräfte um zwei Uhr die Meldung erhalten, im Transitbereich brenne ein Getränkeautomat. Bereits nach zwanzig Minuten waren die 20 Darsteller, die sich dort aufgehalten hatten, aus der Gefahrenzone gerettet, nach vierzig Minuten war der - virtuelle - Brand gelöscht.
Brandbekämpfung, Menschenrettung, Evakuierung und das Fluchtwegekonzept des Flughafens hätten funktioniert, so der Sprecher. Die eigentlich bis 18.00 Uhr geplante Übung sei bereits vor halb vier beendet gewesen.
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Hilfskräfte mit einem Darsteller: Bei der Großübung am Berliner Flughafen Tegel trainierten Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei den Ernstfall.
Alle zwei Jahre müssen die Einsatzkräfte unter Beweis stellen, dass sie bei einer Katastrophe Gefahrenbereiche schnell genug räumen und Verletzte zuverlässig behandeln können.
Geübt wird deshalb mit Darstellern, die Verletzte oder unter Schock stehende Personen mimen.
Das soll bei den Helfern den Stress eines realen Einsatzes auslösen. Nur so können Schwachstellen im Sicherheitskonzept oder bei der Ausbildung der Rettungskräfte aufgedeckt werden.
Anders als im Ernstfall konnten bei der Übung "Rescue TXL 2013" Passanten den Helfern ungestört bei der Arbeit zuschauen.
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