Das ist die Zukunft der Bierkultur – zumindest, wenn es nach einer Brandenburger Brauerei geht: Bierpulver. Farbe: Cremeweiß, geschmackvoll angerichtet mit: Wasser und einem Milchaufschäumer. Kurz verrührt, fertig. Die Erfinder zumindest sind begeistert.
Stefan Fritsche, Klosterbrauerei Neuzelle
»Das Besondere ist ja tatsächlich, dass wir es schaffen, tatsächlich, aus diesem Bierpulver mithilfe von normalem Wasser ein 1:1, zurzeit alkoholfreies, ein 1:1 normales Neuzeller Klosterbier zu machen. Das schmeckt dann wie ein Pilsener, das schmeckt dann später wie ein schwarzer Abt, wie ein Bockbier.«
Während der Herstellung wird ein speziell gebrautes Bier zu Pulver verarbeitet – zwei Jahre hat die Entwicklung gedauert. Bald sollen auch Kohlensäure und Alkohol verpulvert werden, für den vollen Biergenuss. Die Idee hinter dem »dryest beer«, so der Eigenname, ist durchaus ambitioniert: Bier besteht zu 90 Prozent aus Wasser, das Trockenbier soll Transport- und Energiekosten sparen.
Stefan Fritsche, Klosterbrauerei Neuzelle
»Das Interesse ist weltweit gigantisch gerade. Das ist wirklich so, ich kann mich gar nicht retten vor Anfragen. Ja, man hat da gerade die Büchse der Pandora geöffnet, das ist vielleicht ein wenig negativ, man hat da was aufgemacht und viele Menschen kommen jetzt auf uns zu und sagen, das hat die Welt gebraucht. Weil wir so viele Probleme auf einmal lösen. Wir lösen Wasserprobleme, Flaschenprobleme, Energieprobleme.«
Bei aller Euphorie: Man wisse, dass der traditionelle Biertrinker besonders in Deutschland eher skeptisch auf Experimente reagieren würde. Für das alkoholfreie Bierpulver visieren die Trockenbiermacher deshalb vorerst transportintensive Länder etwa in Asien und Afrika an. Für den Markt hierzulande werden noch Investoren gesucht.