Bilder der Woche Das Versprechen von Glanz
























Alle vier Jahre versammeln sich Hunderttausende Besucher in Washington, um die Amtseinführung des US-Präsidenten zu feiern – normalerweise. In diesem Jahr bleibt die National Mall vor dem Kapitol wegen der Corona-Pandemie und aus Angst vor gewaltbereiten Trump-Anhängern gesperrt. Mehr als 191.500 Flaggen sollen dafür sorgen, dass trotzdem eine feierliche Stimmung aufkommt.
Ein Tag bricht an, auf den sehr viele Menschen vier Jahre lang gewartet haben: Donald Trump hat das Weiße Haus verlassen und wird – zumindest vorerst – nicht mehr wiederkommen. Auf der Andrews Air Force Base in Maryland legt er einen Zwischenstopp ein und wird von Mitgliedern seiner Familie vor dem Weiterflug nach Florida verabschiedet. Obwohl Trump seine Niederlage nie eingestanden hat: Auch im postfaktischen Zeitalter gibt es Gewissheiten, an denen niemand vorbeikommt. Dazu gehört, dass in demokratischen Staaten der Wahlverlierer sein Amt räumen muss.
Zu den Stargästen der Amtseinführungsfeier gehört Lady Gaga, die die Nationalhymne singt. Das Kleid ist dem Anlass angemessen, sogar das Wetter spielt mit.
Kamala Harris ist die erste Vizepräsidentin der USA. Da Demokraten und Republikaner im Senat jeweils 50 Sitze haben, kommt ihr künftig eine besondere Bedeutung zu: Als Vizepräsidentin ist Harris zugleich Präsidentin des Senats und kann ein Patt mit ihrer Stimme zugunsten der Demokraten auflösen.
Im Anschluss legt Joseph Robinette Biden den Amtseid ab. Er ist der 46. Präsident der Vereinigten Staaten. Es ist ein Moment, der weniger Euphorie als vielmehr Erleichterung bei vielen auslösen dürfte. In seiner 20-minütigen Rede rief Biden die Amerikaner zu Einheit und Versöhnung auf.
Heimlicher Star der Zeremonie ist die junge Aktivistin und Poetin Amanda Gorman, die ein eigens für diesen Anlass verfasstes Gedicht rezitiert. Die 22-Jährige findet starke, bewegende und schöne Worte zur Vergangenheit und Gegenwart Amerikas, aber auch zur Hoffnung auf eine bessere Zukunft: »Der Sieg wird nicht in der Klinge liegen, aber in all den Brücken, die wir bauen. Das ist das Versprechen von Glanz, der Hügel, den wir erklimmen.«
Die neue First Lady, Dr. Jill Biden, hat bereits angekündigt, weiter als Englischlehrerin arbeiten zu wollen. Die meisten ihrer Vorgängerinnen haben vornehmlich repräsentative Aufgaben wahrgenommen.
Eine Kaffeetasse vor sich und einen Stapel Ledermappen – die Botschaft ist klar: Es gibt viel zu tun. Direkt nach Amtseinführung macht sich der neue Präsident daran, das schwere Erbe seines Vorgängers aufzuarbeiten, und unterzeichnet am ersten Tag im Oval Office 17 Erlasse.
Am Abend wird Biden aus dem Lincoln Memorial in die von Tom Hanks moderierte Livesendung »Celebrating America« zugeschaltet und wendet sich noch einmal an die Zuschauer: »Demokratie ist wertvoll, und euretwegen hat die Demokratie gesiegt«.
Ein Flüchtlingstreck aus mehreren Tausend Menschen, der sich auf dem Weg in die Vereinigten Staaten befand, wird in Vado Hondo, Guatemala von Sicherheitskräften auseinandergetrieben. Die Migranten stammen hauptsächlich aus Honduras und fliehen vor Bandengewalt, Armut und Arbeitslosigkeit sowie den Folgen der verheerenden Wirbelstürme, die das mittelamerikanische Land im vergangenen November trafen. Später lassen die Behörden einen Teil der Menschen mit Bussen und Lastwagen zurück nach Honduras bringen.
Alexej Nawalny auf dem Weg in die Untersuchungshaft: Der Kremlkritiker wird unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Deutschland am Moskauer Flughafen verhaftet und mittels Schnellverfahren in einer Polizeiwache zu 30 Tagen Haft im berüchtigten Gefängnis »Matrosenruhe« verurteilt. Kurz darauf veröffentlichen seine Unterstützer ein langes Video mit neuen Korruptionsvorwürfen. »Eine mutige, nahezu tollkühne Geste«, wie unsere KorrespondentInnen aus Moskau schreiben.
Die ganze Widersprüchlichkeit der Pandemie in zwei Fotos: Während in Rio de Janeiro am Strand von Ipanema Menschen dicht gedrängt das Wetter genießen,...
...warten andere in Brasiliens Regenwaldmetropole Manaus bis zu zwölf Stunden lang darauf, dass die Sauerstoffflaschen nachgefüllt werden, die ihre an Covid-19 erkrankten Angehörigen am Leben erhalten. Das Gesundheitssystem der Stadt ist weitgehend zusammengebrochen.
Auch in Brasilien, das über 200.000 Corona-Tote zu verzeichnen hat, ist nun eine Impfkampagne angelaufen. Vorerst steht aber nur der Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac zur Verfügung. Bevorzugt geimpft werden unter anderem Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Indigene in geschützten Gebieten und über 60-Jährige in Heimen, wie die abgebildete Elide Merlini, 76, die in einem Altenheim in São Paulo auf ihre Impfung wartet.
Heftige Regenfälle haben in Dutzenden Flüchtlingslagern in der syrischen Provinz Idlib für Überschwemmungen gesorgt und die Not von Zehntausenden Binnenvertriebenen weiter vergrößert. Zelte wurden überflutet, ein Sechsjähriger starb, als eine Mauer einstürzte, die Teil der Zeltbehausung war, in der der Junge lebte. Nun werden weiter fallende Temperaturen erwartet.
Schlittenrennen im Schlamm in einem anderen Lager in Sarmada, ebenfalls Idlib: Nach zehn Jahren Bürgerkrieg in Syrien sind die prekären Umstände, mit denen die Menschen zurechtkommen müssen, trauriger Alltag geworden.
Bedrückendes Elend: Diese Syrer suchen auf einer Müllkippe im Umland von al-Malikiya, im äußersten Nordosten des Landes, nach Nahrung und Wiederverwertbarem.
Die Westkirche begeht den Dreikönigstag am 6. Januar, nach dem gregorianischen Kalender fällt Epiphania auf den 19. Januar und wird in der Orthodoxie als Fest der Taufe von Jesus Christus gefeiert. Traditionell nehmen viele orthodoxe Christen, wie hier im russischen Omsk, an diesem Tag ein Eisbad, das eine symbolische Reinwaschung von Sünden darstellt.
Fast die Hälfte der Einwohner Äthiopiens bekennt sich zur orthodoxen Tewahedo-Kirche, die, im Gegensatz zu den anderen christlichen Gemeinden der Subsahara-Region, nicht von europäischen Missionaren gegründet wurde, sondern ihren Ursprung im 4. Jahrhundert hat. Hier heißt das Epiphaniefest Timkat.
Dorfbewohner im indischen Madurai versuchen, einen Stier unter Kontrolle zu bringen. Die Stierzähmung ist Teil des Erntefestes Pongal.
Früher endete die Waldbrandsaison in Kalifornien gewöhnlich im Spätherbst und Frühwinter wegen vermehrter Niederschläge, doch die verheerende Trockenheit von 2020 sorgt auch zu Beginn des neuen Jahres für immer neue Feuer, wie hier an der Interstate 210 nahe Sylmar, einem Vorort von Los Angeles
Novak Djokovic trainiert auf dem Balkon seines Holtelzimmers in Adelaide. Vor dem Beginn der Australian Open am 8. Februar waren zuvor insgesamt mehr als 1000 Profis und Begleitpersonen in eigens zur Einreise gecharterten Flugzeugen nach Australien gereist. Nach mehreren positiven Testergebnissen ordneten die Behörden für 72 Tennisprofis eine strikte Quarantäne auf den Hotelzimmern an.
Gestrandet: Dutzende Krokodile tummeln sich am Ufer des Jordan nahe der israelischen Siedlung Petzael im Westjordanland. Die Tiere wurden ursprünglich Mitte der Neunzigerjahre von einem Unternehmer als Touristenattraktion nach Israel geholt. Wegen ausbleibender Besucher und der anhaltenden Gewalt in der Region scheiterte das Projekt – und nach der Verabschiedung eines Tierschutzgesetzes 2012 auch die Idee, das Fleisch der Tiere zu verkaufen.
Wandmalerei: Ein Mann steht auf der Treppe eines kunstvoll verzierten Gebäudes in Kuala Lumpur und schaut auf sein Smartphone.
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Alle vier Jahre versammeln sich Hunderttausende Besucher in Washington, um die Amtseinführung des US-Präsidenten zu feiern – normalerweise. In diesem Jahr bleibt die National Mall vor dem Kapitol wegen der Corona-Pandemie und aus Angst vor gewaltbereiten Trump-Anhängern gesperrt. Mehr als 191.500 Flaggen sollen dafür sorgen, dass trotzdem eine feierliche Stimmung aufkommt.
Foto: ALLISON SHELLEY / REUTERSEin Tag bricht an, auf den sehr viele Menschen vier Jahre lang gewartet haben: Donald Trump hat das Weiße Haus verlassen und wird – zumindest vorerst – nicht mehr wiederkommen. Auf der Andrews Air Force Base in Maryland legt er einen Zwischenstopp ein und wird von Mitgliedern seiner Familie vor dem Weiterflug nach Florida verabschiedet. Obwohl Trump seine Niederlage nie eingestanden hat: Auch im postfaktischen Zeitalter gibt es Gewissheiten, an denen niemand vorbeikommt. Dazu gehört, dass in demokratischen Staaten der Wahlverlierer sein Amt räumen muss.
Foto: ALEX EDELMAN / AFPKamala Harris ist die erste Vizepräsidentin der USA. Da Demokraten und Republikaner im Senat jeweils 50 Sitze haben, kommt ihr künftig eine besondere Bedeutung zu: Als Vizepräsidentin ist Harris zugleich Präsidentin des Senats und kann ein Patt mit ihrer Stimme zugunsten der Demokraten auflösen.
Foto: BRENDAN SMIALOWSKI / AFPIm Anschluss legt Joseph Robinette Biden den Amtseid ab. Er ist der 46. Präsident der Vereinigten Staaten. Es ist ein Moment, der weniger Euphorie als vielmehr Erleichterung bei vielen auslösen dürfte. In seiner 20-minütigen Rede rief Biden die Amerikaner zu Einheit und Versöhnung auf.
Foto: ANDREW HARNIK / AFPHeimlicher Star der Zeremonie ist die junge Aktivistin und Poetin Amanda Gorman, die ein eigens für diesen Anlass verfasstes Gedicht rezitiert. Die 22-Jährige findet starke, bewegende und schöne Worte zur Vergangenheit und Gegenwart Amerikas, aber auch zur Hoffnung auf eine bessere Zukunft: »Der Sieg wird nicht in der Klinge liegen, aber in all den Brücken, die wir bauen. Das ist das Versprechen von Glanz, der Hügel, den wir erklimmen.«
Foto: Patrick Semansky / APEine Kaffeetasse vor sich und einen Stapel Ledermappen – die Botschaft ist klar: Es gibt viel zu tun. Direkt nach Amtseinführung macht sich der neue Präsident daran, das schwere Erbe seines Vorgängers aufzuarbeiten, und unterzeichnet am ersten Tag im Oval Office 17 Erlasse.
Foto: Doug Mills/POOL/EPA-EFE/ShutterstockEin Flüchtlingstreck aus mehreren Tausend Menschen, der sich auf dem Weg in die Vereinigten Staaten befand, wird in Vado Hondo, Guatemala von Sicherheitskräften auseinandergetrieben. Die Migranten stammen hauptsächlich aus Honduras und fliehen vor Bandengewalt, Armut und Arbeitslosigkeit sowie den Folgen der verheerenden Wirbelstürme, die das mittelamerikanische Land im vergangenen November trafen. Später lassen die Behörden einen Teil der Menschen mit Bussen und Lastwagen zurück nach Honduras bringen.
Foto: JOHAN ORDONEZ / AFPAlexej Nawalny auf dem Weg in die Untersuchungshaft: Der Kremlkritiker wird unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Deutschland am Moskauer Flughafen verhaftet und mittels Schnellverfahren in einer Polizeiwache zu 30 Tagen Haft im berüchtigten Gefängnis »Matrosenruhe« verurteilt. Kurz darauf veröffentlichen seine Unterstützer ein langes Video mit neuen Korruptionsvorwürfen. »Eine mutige, nahezu tollkühne Geste«, wie unsere KorrespondentInnen aus Moskau schreiben.
Foto: SERGEI ILNITSKY/EPA-EFE/ShutterstockAuch in Brasilien, das über 200.000 Corona-Tote zu verzeichnen hat, ist nun eine Impfkampagne angelaufen. Vorerst steht aber nur der Impfstoff des chinesischen Herstellers Sinovac zur Verfügung. Bevorzugt geimpft werden unter anderem Mitarbeiter im Gesundheitswesen, Indigene in geschützten Gebieten und über 60-Jährige in Heimen, wie die abgebildete Elide Merlini, 76, die in einem Altenheim in São Paulo auf ihre Impfung wartet.
Foto: Marcelo Chello / APHeftige Regenfälle haben in Dutzenden Flüchtlingslagern in der syrischen Provinz Idlib für Überschwemmungen gesorgt und die Not von Zehntausenden Binnenvertriebenen weiter vergrößert. Zelte wurden überflutet, ein Sechsjähriger starb, als eine Mauer einstürzte, die Teil der Zeltbehausung war, in der der Junge lebte. Nun werden weiter fallende Temperaturen erwartet.
Foto: ABDULAZIZ KETAZ / AFPDie Westkirche begeht den Dreikönigstag am 6. Januar, nach dem gregorianischen Kalender fällt Epiphania auf den 19. Januar und wird in der Orthodoxie als Fest der Taufe von Jesus Christus gefeiert. Traditionell nehmen viele orthodoxe Christen, wie hier im russischen Omsk, an diesem Tag ein Eisbad, das eine symbolische Reinwaschung von Sünden darstellt.
Foto: ALEXEY MALGAVKO / REUTERSFast die Hälfte der Einwohner Äthiopiens bekennt sich zur orthodoxen Tewahedo-Kirche, die, im Gegensatz zu den anderen christlichen Gemeinden der Subsahara-Region, nicht von europäischen Missionaren gegründet wurde, sondern ihren Ursprung im 4. Jahrhundert hat. Hier heißt das Epiphaniefest Timkat.
Foto: EDUARDO SOTERAS / AFPFrüher endete die Waldbrandsaison in Kalifornien gewöhnlich im Spätherbst und Frühwinter wegen vermehrter Niederschläge, doch die verheerende Trockenheit von 2020 sorgt auch zu Beginn des neuen Jahres für immer neue Feuer, wie hier an der Interstate 210 nahe Sylmar, einem Vorort von Los Angeles
Foto: JOSH EDELSON / AFPNovak Djokovic trainiert auf dem Balkon seines Holtelzimmers in Adelaide. Vor dem Beginn der Australian Open am 8. Februar waren zuvor insgesamt mehr als 1000 Profis und Begleitpersonen in eigens zur Einreise gecharterten Flugzeugen nach Australien gereist. Nach mehreren positiven Testergebnissen ordneten die Behörden für 72 Tennisprofis eine strikte Quarantäne auf den Hotelzimmern an.
Foto: MORGAN SETTE / AFPGestrandet: Dutzende Krokodile tummeln sich am Ufer des Jordan nahe der israelischen Siedlung Petzael im Westjordanland. Die Tiere wurden ursprünglich Mitte der Neunzigerjahre von einem Unternehmer als Touristenattraktion nach Israel geholt. Wegen ausbleibender Besucher und der anhaltenden Gewalt in der Region scheiterte das Projekt – und nach der Verabschiedung eines Tierschutzgesetzes 2012 auch die Idee, das Fleisch der Tiere zu verkaufen.
Foto: MENAHEM KAHANA / AFPMelden Sie sich an und diskutieren Sie mit
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