Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann fordert längere Arbeitszeiten für Teilzeit-Lehrkräfte

Ministerpräsident Winfried Kretschmann macht einen Vorschlag, wie sich der Lehrkräftemangel in Baden-Württemberg eindämmen ließe: Teilzeitkräfte sollten mehr unterrichten. Die Maßnahme würde vor allem Lehrerinnen betreffen.
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne)

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne)

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ODD ANDERSEN / AFP

In Baden-Württemberg fehlen Lehrkräfte, wie in fast allen Bundesländern. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat nun einen Lösungsvorschlag gemacht: Gerade Lehrerinnen arbeiteten häufig in Teilzeit – und könnten eine Stunde mehr unterrichten, sagte Kretschmann im Rahmen einer Podiumsdiskussion der »Stuttgarter Zeitung«.

»Wenn die alle eine Stunde mehr arbeiten würden, eine Stunde, hätte ich 1.000 Lehrer mehr, die ich dringend brauche«, zitiert der SWR  den Grünenpolitiker. »Auch das wird vielleicht ein Thema sein.«

Kritik kommt von den Gewerkschaften. »Fast 11 Jahre ist er Regierungschef«, kommentierte die Landeschefin der Bildungsgewerkschaft GEW, Monika Stein, auf Twitter. In dieser Zeit sei enormer Lehrkräftemangel aufgebaut worden. »Mehrarbeit für ausgelaugte Lehrkräfte nach zwei Jahren Pandemie mit enormer Mehrbelastung als Rezept? So gewinnen wir keine Fachkräfte, wir verlieren sie!«, schrieb Stein.

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Mitte März hatte die Kultusministerkonferenz (KMK) ihre Prognose zum Lehrkräftemangel korrigieren müssen. Bis zum Jahr 2030 fehlen demnach deutlich mehr Lehrkräfte als bisher angenommen. Die Lücke lasse nicht mehr allein durch die Aufstockung von Studienplätzen schließen, hieß es von der KMK.

Durch das Corona-Aufholprogramm und die Integration der geflüchteten Kinder aus der Ukraine werden noch einmal zusätzlich Pädagoginnen und Pädagogen gebraucht. Allein in Baden-Württemberg blieben im laufenden Schuljahr zum Stichtag 1. September 2021 630 Stellen für ausgebildete Lehrkräfte unbesetzt.

olb
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