Nach Schul-Shutdown
Norwegens Erst- bis Viertklässler kommen zurück
Während in Deutschland der Unterricht an den Schulen jeweils mit den ältesten Schülern wieder losgehen soll, holt Norwegen zuerst die Kleinsten zurück. Die Regierung formulierte zudem ein klares Ziel.
Schule in Trondheim: Am Montag machten die Schule für die Kleinen wieder auf
Foto: Gorm Kallestad/ AP
Norwegen hat seine Schulen für die jüngeren Kinder wieder geöffnet. Die Schülerinnen und Schüler von der ersten bis zur vierten Klasse sind nach anderthalb Monaten zurück im Unterricht. Insgesamt 250.000 Kinder kamen nach Angaben des Rundfunksenders NRK wieder in ihren Einrichtungen zusammen.
Hier gelten nun Abstandsregeln und besondere Vorsichtsmaßnahmen. Schüler sollen in kleineren Gruppen lernen, Kinder, die einer Risikogruppe angehören, werden weiter aus der Distanz unterrichtet und lernen zu Hause. Kindergärten sind in Norwegen bereits seit einer Woche wieder offen, nachdem sie ebenso wie die Schulen seit dem 12. März geschlossen waren.
Erklärtes Ziel der norwegischen Regierung ist, dass alle Schüler bis zum Sommer in geeigneter Weise zurück in die Schulen kommen. Alle schriftlichen und mündlichen Abschlussprüfungen für Schüler der Oberstufenklassen wurden abgesagt.
Insgesamt gibt es in Norwegen bislang rund 7500 Infektionen sowie knapp 200 Todesfälle von Menschen mit Covid-19-Erkrankung. Die Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 hat sich in den vergangenen Wochen jedoch deutlich verlangsamt. Bereits am 15. April hatte Dänemark Kitas sowie Schulen bis zur fünften Klasse wieder geöffnet.
Deutschland setzt auf das umgekehrte Prinzip
Die beiden skandinavischen Länder setzen bei der schrittweisen Öffnung der Bildungseinrichtungen auf ein anderes Konzept als Deutschland. Hierzulande startet der Schulbetrieb nach einer Empfehlung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten zuerst mit den jeweiligen Abschlussklassen, also den ältesten Schülern, an den Grundschulen und den weiterführenden Schulen.
In den meisten Bundesländern geht der Unterricht am 4. Mai los. Bis zum 29. April sollen die Kultusminister ein gemeinsames Konzept etwa zu Hygiene- und Abstandsregeln sowie zum Schülertransport vorlegen.