Coronavorsorge Keine Impfung für Lehrkräfte im Ausland in Sicht

Zurück nach Deutschland fliegen, den nächsten Heimaturlaub nutzen oder sich am besten irgendwie selbst drum kümmern: Mehr als 1500 deutsche Lehrkräfte im Ausland kommen in den Impfplänen bisher nicht vor.
Deutsche Schule in Istanbul (Symbolbild)

Deutsche Schule in Istanbul (Symbolbild)

Foto: Can Merey/ dpa

Während in Deutschland über die bevorzugte Impfung von Beschäftigten in Schulen und Kitas diskutiert wird, müssen die Lehrerinnen und Lehrer an Auslandsschulen Geduld haben: »Es ist absehbar nicht geplant, dass deutsche Auslandsvertretungen Impfungen für im Ausland befindliche deutsche Staatsbürger anbieten werden«, heißt es in einer Mail von Mitte Februar an die Auslandslehrkräfte, die dem SPIEGEL vorliegt.

Zwar betont die zuständige Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) beim Bundesverwaltungsamt, dass man sich »für eine transparente Darlegung der Möglichkeiten der Impfung der Auslandslehrkräfte einsetzen« werde. Gleichzeitig wird den Betroffenen in dem zweiseitigen Schreiben aber sehr deutlich gemacht, dass sie sich keine allzu großen Hoffnungen auf eine Versorgung mit Impfstoff machen sollen.

Nach Angaben des Bundesverwaltungsamts befinden sich derzeit 1186 Lehrkräfte im Auslandsdienst, dazu 237 sogenannte Bundesprogrammlehrkräfte und 66 Landesprogrammlehrkräfte, außerdem Fachberater und Prozessbegleiter – insgesamt 1557 Lehrerinnen und Lehrer. Hinzu kommen noch die Lehrkräfte an Bundeswehrschulen und an Europäischen Schulen.

Besser auf eigene Faust

Zwar gehörten all diese Lehrerinnen und Lehrer im Auslandseinsatz grundsätzlich der gleichen Prioritätengruppe an wie ihre Kolleginnen und Kollegen in Deutschland, heißt es in dem Brief. Aktuell sei aber »noch nicht klar, ab wann angesichts der aktuellen Knappheit an Impfstoff« mit der Impfung von Lehrkräften begonnen werden könne. Auslandslehrkräfte sollten deshalb, sofern das in ihrem Gastland möglich sei, »im eigenen Ermessen eine Impfung in Erwägung ziehen«.

Wo das nicht möglich sei, sollte die Impfung »grundsätzlich im Inland vor Ausreise oder anlässlich eines Heimaturlaubes am Wohnort oder ggf. an einem anderen geeigneten Ort in Deutschland erfolgen«, schreibt die ZfA.

Darüber hinaus gehende konkrete Hilfen für Lehrpersonal, das sich bereits im Ausland befindet, gibt es nicht – nur den Hinweis, dass »die Sensibilität für die logistische Berücksichtigung bei den Gesundheitsämtern möglicherweise erst geschaffen werden muss«.

Das Bundesverwaltungsamt teilte auf SPIEGEL-Anfrage außerdem mit: »Über für die Auslandslehrkräfte relevante Änderungen der Impfverordnung werden wir so bald wie möglich informieren.« Nach einer echten Impfstrategie für Lehrerinnen und Lehrer an den Deutschen Schulen in aller Welt klingt das nicht.

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