Debatte über Schulschließungen Kinderschutzbund fordert offene Schulen und Kitas im Jahr 2022

Kinder und Jugendliche mussten in den Distanzunterricht – während sich laut dem Kinderschutzbund Erwachsene zu viele Freiheiten erlaubten. Nun fordert der Verband, dass die Schulen im kommenden Jahr nicht geschlossen werden.
Schulunterricht in der Coronakrise (Archivbild)

Schulunterricht in der Coronakrise (Archivbild)

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Rolf Vennenbernd/ picture alliance/ dpa

Der Deutsche Kinderschutzbund hat gefordert, Schul- und Kitaschließungen im kommenden Jahr zu vermeiden. »Das Wichtigste ist, im Jahr 2022 die Schulen und Kitas offenzuhalten«, sagte Präsident Heinz Hilgers dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

»In vielen Regionen in Deutschland haben, auch wenn kein bundesweiter Lockdown herrschte, Schulschließungen stattgefunden«, kritisierte er. »Oft waren Lehrkräfte und auch viele Schülerinnen und Schüler in Quarantäne, weswegen Klassen nicht unterrichtet werden konnten.«

Wegen der sich zuspitzenden Infektionslage hatte Thüringen als erstes Bundesland angekündigt, nach den Weihnachtsferien zunächst nicht in den regulären Präsenzunterricht zurückzukehren. Zunächst werden die Ferien um zwei Tage verlängert, dann schließt sich bis Mitte Januar Distanzunterricht an. Anschließend ist erst einmal Wechselunterricht in kleineren Lerngruppen vorgesehen, teilte das Bildungsministerium in Erfurt mit.

Kinderschutzbund-Präsident Hilgers hält dagegen: Kinder seien in einer schwierigen Lage, weil Erwachsene sich zu viele Freiheiten erlaubt hätten. »Fußballspiele mit Publikum, Partys in Bars und Klubs waren möglich zum Vergnügen der Erwachsenen, und Kinder haben darunter gelitten«, kritisierte Hilgers. Er forderte: »Die Älteren müssen sich zurücknehmen.«

him/AFP
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