Coronakrise Jugendforscher Hurrelmann will mehr Mitsprache für Jugendliche

Mehr Beteiligung, weniger Ausgrenzung: Der Berliner Sozialwissenschaftler Klaus Hurrelmann will Jugendliche in der Coronakrise stärker einbinden - die Voraussetzungen dafür seien gut.
Jugendliche und Polizistin im Stuttgarter Schlossgarten (Archivbild)

Jugendliche und Polizistin im Stuttgarter Schlossgarten (Archivbild)

Foto: Max Kovalenko/ imago images/Lichtgut

Der Berliner Jugendforscher Klaus Hurrelmann hat eine stärkere Einbindung von Jugendlichen in die Entscheidungsprozesse zur Pandemiebekämpfung gefordert. "Wir haben eine politische, konstruktive, engagierte Generation - das ist eine sehr gute Ausgangslage für Beteiligungspolitik", sagte Hurrelmann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Junge Menschen sollten sowohl in Fragen der Bildung als auch der Freizeitgestaltung einbezogen werden. Hurrelmann kritisierte, dass die Politik die Jugend in der Coronakrise vergessen habe. "Wir merken jetzt, dass sich die Jugendlichen zu Wort melden", sagte er mit Blick auf nächtliche Unruhen und Exzesse in Stuttgart und Frankfurt am Main .

Jugendlichen fehlten derzeit Räume zur Entfaltung und Möglichkeiten zur Mitsprache. Viele Freizeitangebote seien ausgefallen, sagte Hurrelmann. Daher fehle es jungen Menschen an Möglichkeiten, sich zu erproben oder Grenzen zu überschreiten - worauf sie in ihrer Entwicklung dringend angewiesen seien.

"Ich wohne direkt an einem Park und kann sehen, wie sich die jungen Leute diese öffentliche Zone erobern, dabei nicht immer den Abstands- und Hygieneregeln folgen - und auch nicht unbedingt den guten Umgangsformen", sagte Hurrelmann.

him/AFP
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